Auseinandersetzungen bei landesweiten Protesten in Italien

ROM (dpa-AFX) - Bei Streikaktionen und Protesten gegen die Reformen in Italien haben sich Demonstranten und Polizei teils heftige Auseinandersetzungen geliefert. In Mailand und Padua wurden mehrere Beamte verletzt, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. In zahlreichen weiteren Städten des Landes gingen die Menschen auf die Straße, um gegen die umstrittene Agenda der Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi und die Politik in Europa zu protestieren. Zu den Aktionen, die auch Arbeitsniederlegungen im Nah- und Fernverkehr vorsahen, hatten mehrere Gewerkschaften aufgerufen. Auch Studenten beteiligten sich.

In der Hauptstadt Rom warfen Demonstranten Eier und Feuerwerkskörper gegen das Wirtschaftsministerium, wie Ansa weiter berichtete. Auch die deutsche Botschaft wurde demnach mit Eiern und Farbe beworfen. Die römische Polizei wies Angaben von Demonstranten zurück, wonach auf Protestteilnehmer eingeschlagen worden sei. Am Kolosseum im historischen Zentrum der italienischen Hauptstadt kletterten mehrere Menschen auf ein Gerüst und brachten ein Spruchband an.

In Neapel zog ein Protestmarsch über ein Teilstück der Autobahn und sorgte so für Verkehrsbehinderungen. Wegen Arbeitsniederlegungen kam es am Hauptstadt-Flughafen Fiumicino zu Flugausfällen.

Die Regierung Renzi sieht sich seit einigen Wochen massiven öffentlichen Protesten ausgesetzt. Diese richten sich vor allem gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform, die unter anderem eine Lockerung des Kündigungsschutzes vorsieht. Zuletzt waren in Rom Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Für den 5. Dezember ist ein achtstündiger Streik in allen öffentlichen und privaten Bereichen geplant./rad/DP/he