RWE-Gewinn dürfte um mehr als die Hälfte einbrechen

   Wegen des Vorrangs für Elektrizität aus Erneuerbaren Energien lässt sich Strom aus konventionellen Kraftwerken nur noch zu sinkenden Preisen verkaufen. Vor diesem Hintergrund rechnen Analysten damit, dass das nachhaltige Nettoergebnis von RWE, nach dem sich die Dividendenzahlung bemisst, im ersten Halbjahr um 60 Prozent auf 786 Millionen Euro gesunken ist.

   Auch beim Betriebsergebnis erwarten die Experten einen starken Rückgang. Nach den von Dow Jones Newswires zusammengetragenen Schätzungen gehen die Analysten im Durchschnitt davon aus, dass RWE im ersten Halbjahr operativ 2,28 Milliarden Euro verdient hat. Das wäre ein Minus von 44 Prozent und damit ein deutlich größerer Rückgang als der Konzern selbst für das Gesamtjahr prognostiziert hat: RWE rechnet unter anderem wegen des Verkaufs der Öl- und Gasfördertochter Dea für das Jahr 2014 mit einem Minus beim Betriebsergebnis in Höhe von 27 bis 34 Prozent.

   Grund für die schlechten Prognosen ist nicht nur die schwierige Lage im Stromgeschäft. Analysten der Landesbank Baden-Württemberg machen auch den "Wegfall von Ergebnislieferanten durch die Verkäufe im letzten Jahr" als belastenden Faktor aus. RWE hatte sich von einigen Geschäftsteilen getrennt. Zudem hatte sich im ersten Halbjahr 2013 noch eine Einmalzahlung des Gaslieferanten Gazprom positiv auf das Ergebnis ausgewirkt.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum 1. Halbjahr 2014:

Umsatz Betriebs- Erg Erg nSt 1. Halbjahr (1) EBITDA ergebnis nSt nachhaltig MITTELWERT 24.244 3.441 2.283 977 786 Vorjahr 28.527 5.498 4.090 979 1.988 +/- in % -15 -37 -44 -0,2 -60

MEDIAN 24.606 3.429 2.284 1.028 787 Maximum 25.839 3.496 2.350 1.036 817 Minimum 21.927 3.391 2.195 817 743 Anzahl 4 5 9 4 10 === - alle Angaben in Millionen Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Inklusive Erdgas- und Stromsteuer.

     DJG/jen/jhe

   Dow Jones Newswires

 Von Jenny Busche