Schleichender Ausverkauf? 29.12.2015 01:00:00

OMV-Aufsichtsratschef: Ein Verkauf steht nicht zur Debatte

Entsprechende Schritte seien Angelegenheit des Eigentümers. Um etwa das OMV-Gasnetz vor einem Ausverkauf zu schützen, soll laut "Standard" nun ein Einstieg des Verbund bei der Gas Connect Austria angedacht werden. Hintergrund der Überlegung: Beim Stromkonzern Verbund ist die öffentliche Mehrheit verfassungsrechtlich abgesichert. Im Verbund selbst soll es aber Rentabilitätsbedenken geben.

Der Verkauf von 49 Prozent Gas Connect Austria an Gazprom sei indes "kein Thema", hatte OMV-Aufsichtsratschef Oswald vor Weihnachten im "Kurier" erklärt.

Die OMV hat heute Befürchtungen von ÖBB-Aufsichtsratspräsidentin Brigitte Ederer zurückgewiesen, wonach der Energiekonzern im Rahmen eines Beteiligungstausches mit der russischen Gazprom von Zerschlagung bedroht sei. OMV-Aufsichtsratspräsident Oswald hält externe Zurufe überhaupt für "entbehrlich".

Oswald meinte im "Standard" (Dienstagausgabe), dass man mit Gazprom erst im "Frühstadium" der Verhandlungen sei. Zur Kritik, dass den Russen unter anderem eine Minderheitsbeteiligung an der Raffinerie in Schwechat angeboten wird, wollte sich Oswald gegenüber der Zeitung nicht äußern.

Der Zeitung zufolge soll beispielsweise der geplante Verkauf von 49 Prozent an der Pipeline-Gesellschaft "Gas Connect Austria" nicht im Zusammenhang mit der Gazprom stehen. Das Unternehmen besitzt und betreibt fast alle wichtigen Erdgasfernleitungen im Land. Zum einen sind internationale Finanzinvestoren als Ansprechpartner dafür im Gespräch, zum anderen wird eine denkbare "österreichischen Lösung" ventiliert.

Demnach werde in Regierungskreisen ein Einstieg des Stromkonzerns Verbund bei der Gas Connect Austria diskutiert. Der Verbund steht mehrheitlich in staatlichem Eigentum, das zudem verfassungsrechtlich abgesichert ist. Allerdings soll es Bedenken aus dem börsennotierten Verbund geben. Die Gastarife sind stark vom Regulator abhängig, weshalb die künftige Rentabilität des Investments nur schwer abzuschätzen sei. Gewerkschaft und Arbeiterkammer könnten der Zeitung zufolge mit einer Verbund-Lösung indes beruhigt werden.

Was zwischen OMV und Gazprom tatsächlich getauscht wird, bleibt bis auf Weiteres offen. Darüber wird immer wieder spekuliert. Laut "Presse"-Informationen sollen die Raffinerien in Schwechat und im bayerischen Burghausen in eigene Gesellschaften ausgelagert werden, um so eine anschließende Beteiligung der Russen zu ermöglichen.

APA

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