26.02.2016 15:45:46
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Börsenaufsicht braucht mehr Infos zur Prüfung der Börsen-Hochzeit
FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Börsenaufsicht kann den möglichen Zusammenschluss von Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) derzeit noch nicht prüfen. Es lägen bislang nur zwei Pflichtmitteilungen des Frankfurter Börsenbetreibers vor, zudem hätten erste Gespräche auf Arbeitsebene stattgefunden, teilte das hessische Wirtschaftsministerium mit. Eine genaue Prüfung, ob der geplante Zusammenschluss zugelassen werden könne oder untersagt werden müsse, sei auf dieser Basis bislang nicht möglich.
Die Börsenaufsicht will nach Eingang der vollständigen Unterlagen prüfen, ob durch den geplanten Zusammenschluss der Betrieb oder die Fortentwicklung des Börsenbetriebs am Standort Frankfurt beeinträchtigt werden könnte. Teil einer solchen Analyse seien dabei auch die Befugnisse und Funktionen sowie die Stellung der Frankfurter Börse in einem neuen Konzern, der mehrere Handelsplattformen betreibt.
Auch der Sitz einer neuen Holdinggesellschaft werde Teil der Analyse sein. Die beiden Börsenbetreiber hatten am Vormittag angekündigt, bei einer Fusion den Sitz des gemeinsamen Unternehmens in London anzusiedeln und die Rechtsform einer Aktiengesellschaft nach britischem Recht zu wählen. In der Mitteilung des hessischen Wirtschaftsministeriums hieß es, der Zusammenschluss könne durch die Aufsichtsbehörde auch untersagt werden.
Regierungssprecher Steffen Seibert hatte zuvor am Freitag in Berlin gesagt, die Ausgestaltung eines möglichen Zusammenschlusses sei noch offen. Die Bundesregierung kommentiere geschäftspolitische Entscheidungen nicht. Eine Bewertung sei "bestenfalls nach Abschluss der Gespräche möglich und da sind dann in erster auch nicht die Bundesregierung, sondern die Aufsichtsbehörden gefragt".
Die LSE und die Deutsche Börse hatten am Dienstag angekündigt, über eine Fusion unter Gleichen zu verhandeln. Bei einem Zusammenschluss entstünde eine Megabörse. Mit einer kombinierten Marktkapitalisierung von rund 25 Milliarden Euro entstünde der zweitgrößte Börsenbetreiber weltweit und der größte in Europa. Eine gemeinsame Gruppe würde sich auf Augenhöhe bewegen mit den Platzhirschen CME aus Chicago und der Intercontinental Exchange (ICE) aus Atlanta im US-Bundesstaat Georgia.
Es ist bereits der dritte Anlauf der beiden europäischen Börsen, sich gemeinsam dem schärfer werdenden internationalen Wettbewerb zu stellen. Zur Jahrtausendwende und dann noch einmal im Jahr 2004 hatten Frankfurt und London zwei Mal vergeblich versucht, gemeinsame Sache zu machen. Sollte die Fusion nun gelingen, entfielen auf die Aktionäre der Deutschen Börse 54,4 Prozent an dem neuen Unternehmen, der Rest läge bei den Aktionären der LSE.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/jhe/mgo
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February 26, 2016 09:35 ET (14:35 GMT)
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