11.12.2015 11:11:41

Audi schrumpft in China

INGOLSTADT (dpa-AFX) - Die VW-Tochter Audi fährt den Konkurrenten BMW und Mercedes immer weiter hinterher. In China hat der Ingolstädter Autobauer auch im November weniger Fahrzeuge verkauft als vor einem Jahr - um 5,8 Prozent blieb der Absatz dort unter dem Vorjahresniveau. In den USA stagnierte der Absatz nach dem Verkaufsstopp der Dieselmodelle. Trotz eines ordentlichen Zuwachses in Europa verkaufte Audi deshalb im November weltweit nur 148 000 Autos - gerade mal 1,0 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der BMW-Konzern legte dagegen um 5 Prozent auf 197 000 verkaufte Autos zu, Mercedes um 7 Prozent auf 162 000 Autos mit dem Stern. Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft Bergisch Gladbach sieht Audi derzeit vor allem wegen China und dem lange verschobenen Neustart seines meistverkauften Modells A4 unter Druck.

Im größten Automarkt China hat Audi in diesem Jahr mit 511 000 verkauften Autos zwar die Nase vorn - aber der Absatz ist damit um ein Prozent geschrumpft. "Das ist besorgniserregend", sagte Bratzel mit Blick auf den Konkurrenten BMW, der dort um 2,4 Prozent auf 425 000 Autos zulegte. Mercedes konnte seinen Rückstand in China mit einem Sprung um 33 Prozent auf 336 000 verkaufte Autos verkleinern.

Eine Erklärung liefert der A4 - das neue Modell kommt in Europa jetzt zu den Händlern. In China, wo jeder fünfte Audi ein A4 ist, folgt der Modellwechsel erst im Sommer. "Dann könnte Audi wieder aufholen", sagte Bratzel.

Vertriebsprobleme bei Audi in China gebe es nicht, sagte eine Sprecherin. Das Unternehmen sei optimistisch, nächstes Jahr monatlich rund 50 000 Autos in China zu verkaufen.

Warum Audi sowohl beim Wachstum als auch bei den absoluten Verkaufszahlen dieses Jahr zunehmend hinter BMW und Mercedes zurückgefallen ist, zeigt auch ein Blick auf die A4-Konkurrenten: Während Audi von seinem betagten Bestseller in diesem Jahr gerade mal 287 000 Stück absetzen konnte, fand die Mercedes C-Klasse 406 000 und der 3er-BMW sogar 546 000 Käufer.

Audi-Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter sagte am Freitag in Ingolstadt: "Angesichts von Sondereffekten in China und des Modellauslaufs der ersten Q7-Generation in den USA sind wir zufrieden mit unserer Absatzentwicklung im November." Die Nachfrage in Europa und eine "gute weltweite Auftragslage geben uns weiter Rückenwind für die kommenden Monate". In den nächsten Tagen will Audi den US-Umweltbehörden einen Vorschlag machen, wie das Problem mit den falschen Diesel-Abgaswerten aus der Welt geschafft werden kann./rol/DP/she

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