Investitionen bremsen |
05.05.2014 12:24:32
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Audi rechnet weiter mit neuem Absatzrekord
Insgesamt sehe sich Audi "gut aufgestellt, um die kommenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern", teilte das Unternehmen mit. Impulse für den Automobilmarkt erwartet die Volkswagen-Tochter den Angaben zufolge "voraussichtlich zunehmend von den Industrieländern", wenngleich "die wirtschaftliche Entwicklung dieser Staaten weiterhin durch strukturelle Herausforderungen geprägt sein dürfte". Für die aufstrebenden Märkte in Asien sagte Audi "erneut eine hohe Wachstumsdynamik" voraus.
Mit einer gewissen Sorge blickt das Unternehmen auf die weltweite Währungsentwicklung. Audi könne sich "dem Währungsrisiko, welches in letzter Zeit insbesondere durch die Währungsabwertungen in einigen Schwellenländern und durch die angespannte politische Situation in der Ukraine zugenommen hat, nicht gänzlich entziehen", teilte der Hersteller mit. Verschärfe sich die Lage in Osteuropa könnten sich "zudem Beeinträchtigungen in den Absatzmärkten Russland und Ukraine ergeben". Audi relativiert dies allerdings: Wegen der "hohen Marktdiversifizierung" würde eine solche Entwicklung nach Einschätzung des Unternehmen voraussichtlich "keinen nennenswerten Einfluss" auf die künftige Konzernentwicklung haben.
Auch unabhängig von politischen Einflüssen könnte Audis Gewinnspanne aber leicht schrumpfen: Angesichts von hohen Investitionen erneuerte das Unternehmen die Voraussage, nach der die operative Rendite im Jahr 2014 lediglich "im Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent" liegen dürfte. Schon im vergangenen Jahr hatte Audi bei der Marge Einbußen hinnehmen müssen. Mit 10,1 Prozent lag die Rendite damals gleichwohl noch leicht oberhalb der Zielspanne.
Die vergleichsweise schwache Gewinnentwicklung hat sich bei Audi auch im ersten Quartal dieses Jahres gezeigt. Zwischen Januar und März steigerte der Hersteller zwar den Umsatz von 11,73 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 12,95 Milliarden Euro, wie der Mutterkonzern Volkswagen schon Ende April mitgeteilt hatte. Das Unternehmen lieferte mit 412.846 Fahrzeugen der Marke Audi zudem gut ein Zehntel mehr Autos aus als im ersten Quartal des Vorjahres. Das operative Ergebnis aber blieb mit 1,3 Milliarden Euro praktisch unverändert. Die Marge lag damit bei rund 10,1 Prozent, nach 11,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Nach Steuern blieben Audi im ersten Quartal 1,03 Milliarden Euro, nach 1,06 Milliarden Euro im Jahr 2013.
Grund für die schrumpfende Rentabilität ist ein Investitionsprogramm, das Audi-Chef Rupert Stadler schon im März als "beispiellos" bezeichnet hatte. "Wir säen heute, was wir morgen ernten", sagte er damals. Audi baut derzeit neue Werke in Brasilien und Mexiko. Die VW-Tochter erweitert zudem die Angebotspalette: Im Jahr 2014 will das Unternehmen 17 neue oder von vorhandenen Fahrzeugen abgeleitete Modelle auf den Markt bringen.
Der Ausbau des Produktionsnetzes und etwa "zunehmende Vorleistungen für neue Produkte und Technologien" wirkten im laufenden Geschäftsjahr zunächst ergebnisbelastend", teilte Audi nun mit. Zugleich aber dürften Produktivitätsverbesserungen und die geplante Absatzsteigerung nach Einschätzung des Herstellers "positive Impulse" setzen. Audi hatte schon im Jahr 2013 mit gut 1,57 Millionen verkauften Autos vor allem wegen großer Zuwächse in China und den USA so viele Fahrzeuge wie noch nie verkauft.
Die VW-Tochter verschafft sich damit im Kampf mit den deutschen Rivalen BMW und Mercedes-Benz eine solide Ausgangsposition. Audi will die Marktführerschaft im Premium-Segment bis zum Jahr 2020 von dem derzeitigen Primus BMW übernehmen. Doch auch Mercedes-Benz strebt an, bis zu dem Jahr Marktführer in der Oberklasse zu werden.
DJG/hev/jhe
Dow Jones Newswires
Von Hendrik Varnholt
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