11.10.2013 12:29:00
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Auch Schweiz liefert keine Seilbahnen nach Nordkorea
Angefragt wurde um zwei Seilbahnen. Sollte erneut angefragt werden, so geht Assmann davon aus, "dass wir dabei bleiben", so Assmann.
Ob eine (staatliche) nordkoreanische Firma oder Regimevertreter selbst im "Ländle" angefragt hatten, wollte der Doppelmayer-Sprecher allerdings nicht beantworten. "Für unsere Kunden gilt Datenschutz", so Assmann.
Die dpa berichtet am Freitag weiter, dass auch aus der Schweiz keine Seilbahnen geliefert werden. Die "Washington Post" hatte vor einigen Tagen noch spekuliert, als neutraler Staat werde die Schweiz sehr wohl liefern. Denn was als Luxusgut gilt und nicht exportiert werden dürfe, könne Auslegungssache sein.
Tatsächlich schaute es vorübergehend auch so als, als würde eine Schweizer Firma nach Nordkorea liefern, aber im Sommer kam laut dpa das Aus für den geplanten eidgenössischen Seilbahnexport.
Pjöngjang hatte demnach von der Bartholet Maschinenbau AG (BMF) eine kombinierte Anlage aus Sessel- und Kabinenbahn geordert. Schweizer Medien berichteten über einen Preis von 7 Mio. Franken (5,69 Euro Millionen Euro), lieferbar in Einzelteilen an einen chinesischen Partner, der die Montage an Ort und Stelle gewährleisten sollte.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in Bern kam allerdings zur Überzeugung, dass auch wenn Seilbahnen in der Schweiz alltägliche Beförderungsmittel sein mögen, diese im konkreten Fall Nordkoreas als Luxusgüter zu werten sind. Und Luxusgüter sind laut UN-Sanktionen gegen Nordkorea für das Land verboten. Das Seco kam weiters zur Überzeugung, das von Pjöngjang geplante Skiressort sei offensichtlich ein "Prestige- und Propagandaprojekt des Regimes".
Vergeblich argumentierte BMF-Verwaltungsratspräsident Roland Bartholet in der Schweizer "Sonntags-Zeitung", schreibt die dpa: "Die Zivilbevölkerung hätte die Anlage genauso wie das Regime nutzen können." Zudem würde der Aufbau von Sportanlagen in Nordkorea Arbeitsplätze schaffen.
Auch Nordkorea reagierte auf die Absage aus der Schweiz. Als "ernst zu nehmenden Verstoß gegen Menschenrechte" bezeichnete die staatlichen Nachrichtenagentur KCNA die Entscheidung.
Damit scheint der Traum von Kim Jong-un von einem Wintersportgebiet mit höchstem internationalen Standard - droht nun zu scheitern - zumindest was moderne Auffahrten zu den Abfahrten betrifft.
Laut südkoreanischen und schweizerischen Medien soll der Sohn von Diktator Kim Jong Il einige Zeit inkognito - getarnt als Kind von Botschaftsmitarbeitern - eine Schule in Bern besucht haben. Schweizer Mitschüler hätten später berichtet, er sei ein begeisterter Skifahrer gewesen.
(Schluss) phs/pek
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