16.12.2015 12:00:45
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Auch IWH senkt Wachstumsprognose für Deutschland
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)-- Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat wie zuvor schon das DIW Berlin seine Wachstumsprognose leicht gesenkt. "Die deutsche Konjunktur dürfte aufgrund der starken Binnennachfrage im kommenden Jahr noch etwas Fahrt aufnehmen", erklärten die Ökonomen. Die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts werde 2016 wohl 1,6 Prozent betragen und 2017 bei 1,5 Prozent liegen nach einem Plus von 1,7 Prozent in diesem Jahr. Im September hatte das Institut für dieses Jahr 1,8 Prozent und für nächstes 1,7 Prozent Wachstum vorausgesagt.
Der Verbraucherpreisindex dürfte im Jahr 2016 laut IWH um 0,9 Prozent zunehmen. Die Arbeitslosigkeit werde trotz der günstigen Konjunktur aufgrund der Fluchtmigration nach Deutschland etwas steigen.
"Die Konjunktur in Deutschland ist verhalten aufwärtsgerichtet", erklärten die Ökonomen aus Halle. Zuletzt sei der Konsum die tragende Säule gewesen, denn die im ersten Halbjahr 2015 noch starken Ausfuhren hätten seit dem Sommer deutlich an Dynamik verloren. Offensichtlich habe die Schwäche der Schwellenländer die Nachfrage nach deutschen Produkten gedämpft. Die zum Teil deutliche Unterauslastung wichtiger Industriezweige in Deutschland habe zudem die Investitionsaktivitäten der Unternehmen gemindert. Zum Jahresende 2015 dürfte die deutsche Wirtschaft laut IWH "zunächst nochmals leicht an Schwungkraft verlieren".
Zu Jahresbeginn 2016 dürfte die Konjunktur wieder anziehen, vor allem, weil die Einkommensaussichten weiterhin recht gut seien. Der private Konsum dürfte weiterhin deutlich zur Expansion des Bruttoinlandsprodukts beitragen. Die Exporte würden durch den schwachen Euro gestützt, innerhalb des Euroraums setze sich die Erholung fort, und die Nachfrage der Schwellenländer dürfte sich stabilisieren. In der Folge zögen die Unternehmensinvestitionen langsam an. Die stimulierenden Effekte durch den Wechselkurs und die Energiepreise würden später aber wohl auslaufen, und die wirtschaftliche Dynamik dürfte 2017 laut IWH "wieder etwas niedriger sein".
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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December 16, 2015 05:30 ET (10:30 GMT)
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