14.03.2015 17:39:31
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Athen zu Verschiebung von Wahlversprechen bereit
ATHEN (AFP)--Griechenlands links-geführte Regierung will ihren europäischen Partnern im Schuldenstreit offenbar einen Schritt entgegenkommen. "Wir sind bereit, die Umsetzung einiger Wahlversprechen aufzuschieben, wenn dies notwendig ist, um bei unseren Partnern Vertrauen zu schaffen", sagte Finanzminister Giannis Varoufakis am Freitagabend vor Wirtschaftsführern im italienischen Cernobbio.
Ein unbeabichtigtes Ausscheiden seines Landes aus der Eurozone schloss der Finanzminister aus. "Wir haben Vorkehrungen getroffen um sicherzustellen, dass es keinen Unfall gibt", betonte Varoufakis mit Blick auf Sorgen um eine mögliche Staatspleite. Auch die Gläubigerstaaten würden "sicherlich ihren Anteil leisten", damit sich dieses Szenario nicht verwirkliche. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte am Freitag nicht ausgeschlossen, dass das Land ungeordnet aus dem Euro ausscheiden könnte ("Grexident").
Varoufakis bekundete den Willen Athens, seine Schulden vollständig zu begleichen. Gleichzeitig forderte er mehr Hilfe zur Belebung der Wirtschaft. Athens Schulden sollten in an die Wachstumsrate gekoppelte Anleihen umgewandelt werden. "Je mehr sich Griechenland erholt, desto mehr ist es in der Lage, die Darlehen zurückzuzahlen."
Bei der Veranstaltung schloss Varoufakis aus, dass sich Athen von Moskau oder Peking aus der Schuldenkrise helfen lassen könnte, um die Bedingungen der Euro-Länder zu umschiffen. "Es gibt keine alternative Lösung, wir fordern keine Hilfe von außerhalb (der Eurozone)", sagte der Minister. "Wir pflegen gute Beziehungen mit Russland, China und anderen Ländern. Aber unser Problem ist ein europäisches, das wir innerhalb unserer europäischen Familie lösen werden."
DJG/Afp/kgb
(END) Dow Jones NewswiresMarch 14, 2015 12:08 ET (16:08 GMT)- - 12 08 PM EDT 03-14-15
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