Keine Bedenken 04.04.2015 09:57:45

Athen will nach Ostern alle finanziellen Verpflichtungen erfüllen

"Alles, was nächste Woche gezahlt werden muss, der IWF, die Gehälter, die Renten, wird gezahlt", sagte ein Regierungsvertreter in Athen am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Er äußerte sich allerdings nicht zur Zahlung von rund 250 Millionen Euro an Zinsen für die später im April zurückzuzahlenden Kredite sowie zur Erneuerung von 2,4 Milliarden Euro an Staatsanleihen, die Mitte April auslaufen.

   Ein anderer Regierungsvertreter sagte jedoch, er habe keine Bedenken, dass auch dafür Kapazitäten da seien. Griechenland muss dem IWF bis zum 9. April 460 Millionen Euro zurückzahlen. Aufgrund der schwierigen Finanzlage des Landes erscheint es jedoch fraglich, ob Athen dies gelingt.

   Griechenlands Innenminister Nikos Voutzis drohte diese Woche bereits damit, die Rückzahlung an den IWF zu verschieben, weil zunächst Renten und Gehälter gezahlt werden müssten. Sollte Griechenland die am 9. April fällige Zahlung nicht leisten, wäre dies ein Verstoß gegen die IWF-Satzung.

   Ein Spitzenbeamter im griechischen Finanzministerium, Nikos Theocharakis, sagte dem "Spiegel" laut einem Vorabbericht, sein Land werde die bis zum 9. April fällige Kreditrate an den IWF nicht zahlen. Am 9. April sei man "dem Ende nahe", habe Theocharakis am Mittwoch in einer Telefonkonferenz der stellvertretenden Finanzminister der Eurogruppe gesagt.

   Der belgische Finanzminister Johan Van Overtfeldt sagte zu "Spiegel Online", eine Verschiebung der Rückzahlung an den IWF sei "indiskutabel", ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone sei dann nicht mehr ausgeschlossen. "Es ist eine Möglichkeit, die die Eurozone verkraften würde", sagte Van Overtfeldt.

   Griechenland möchte erreichen, dass die internationalen Geldgeber bis dahin weitere Finanzhilfen nach Athen überweisen. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im März davor gewarnt, dass Athen ohne Finanzhilfen von der EU seine Schulden nicht zurückzahlen können werde. Die Gläubiger-Institutionen verhandeln aber noch mit der griechischen Regierung um detaillierte und verbindliche Reformzusagen. Diese sind Voraussetzung dafür, dass das pleitebedrohte Griechenland frische Notkredite aus dem verlängerten Hilfsprogramm erhalten kann.

Dow Jones Newswires

   April 04, 2015 03:27 ET (07:27 GMT)-

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