19.08.2013 15:42:30
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Athen will Privatisierungen trotz Rücktritt wie geplant fortsetzen
ATHEN (AFP)--Nach dem Sturz des griechischen Privatisierungsbeauftragten über eine Flugaffäre hat die Regierung in Athen versichert, dass sie ihr ehrgeiziges Programm unverändert fortsetzen will. "Das Privatisierungsprogramm ist nicht betroffen, es geht weiter wie geplant", verlautete am Montag aus dem Finanzministerium. Stelios Stavridis hatte am Sonntag auf Verlangen von Finanzminister Giannis Stournaras wegen der Benutzung des Privatjets eines Geschäftsmanns seinen Rücktritt eingereicht.
Dem Leiter der Privatisierungsbehörde (Taiped) war am Sonntag von den Medien vorgeworfen worden, nach dem Abschluss eines Geschäftes im Privatjet eines beteiligten Großaktionärs in den Urlaub geflogen zu sein. Stavridis räumte ein, am Montag vergangener Woche nach Besiegelung des Verkaufs der staatlichen Anteile des Sportwettenanbieters Opap mit dem Geschäftsmann Dimitris Melissaninids, der einer der Hauptaktionäre des Käufer-Konsortiums ist, auf die Insel Kefalonia geflogen zu sein.
In einem Radiointerview sagte Stavridis, Melissanidis sei auf dem Weg in den Urlaub in Frankreich gewesen und habe ihm angeboten, ihn auf Kefalonia im Ionischen Meer abzusetzen. "Es lag auf dem Weg", sagte Stavridis dem Sender To Vima. "Ich hatte ein Flugticket für Dienstag, aber aus praktischen Gründen und um etwas Zeit zu sparen,habe ich den Vorschlag angenommen." Er habe nichts zu verbergen, "ich bin transparent", versicherte der Taiped-Präsident.
Stavridis hatte sein Amt erst im März angetreten. Die Gläubiger-Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) fordert von Griechenland im Gegenzug für die internationalen Finanzhilfen, durch den Verkauf von Staatsbesitz einen Beitrag zur Sanierung des Staatshaushalts zu leisten. Die Privatisierungen gehen aber deutlich langsamer voran als erhofft. Der Plan für den Ablauf musste bereits mehrfach angepasst werden.
In diesem Jahr sollten eigentlich 2,6 Milliarden Euro aus Privatisierungen in die Staatskasse fließen. Inzwischen rechnet die Regierung aber nur noch mit 1,6 Milliarden Euro. Der Verkauf des staatlichen Anteils von 33 Prozent am Wettanbieter Opap war von der Regierung als "positives Zeichen für die Märkte" gefeiert worden. Es war die erste wichtige Privatisierung in diesem Jahr. Die Anteile an dem lukrativen Unternehmen waren für 652 Millionen Euro von dem griechisch-tschechischen Konsortium Emma Delta gekauft worden.
DJG/hab
(END) Dow Jones Newswires
August 19, 2013 09:11 ET (13:11 GMT)- - 09 11 AM EDT 08-19-13
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