Griechenland braucht 2014 zwischen fünf und sechs Milliarden Euro mehr

   Von Tom Fairless und Matina Stevis

   LUXEMBURG--Griechenland braucht in der zweiten Jahreshälfte 2014 zwischen fünf und sechs Milliarden Euro mehr Geld. Auf diese Größenordnung bezifferte EZB-Direktor Jörg Asmussen den zusätzlichen Kapitalbedarf des Euro-Problemlandes. Damit ist unklar, ob das zweite griechische Hilfspaket tatsächlich bis Ende kommenden Jahres ausreicht oder die Mittel bereits im Sommer erschöpft sein werden.

   Wie groß die Haushaltslücke genau ausfalle, hänge aber auch davon ab, wie schnell die Regierung in Athen mit der Privatisierung von Staatsbesitz vorankomme, sagte Asmussen auf dem Weg zum Treffen der Euro-Finanzminister. Er drängte die Regierung aber, sich eine Lösung einfallen zu lassen. "Zuvörderst ist es wichtig, dass sie die große Finanzlücke im nächsten Jahr schließen", betonte der Notenbanker.

   Der EZB-Direktor aus Deutschland schloss aus, dass die Zentralbank die griechischen Anleihen in ihrem Besitz verlängert, um Athen aus der Patsche zu helfen. Die EZB hält Schuldtitel im Wert von rund 4,4 Milliarden Euro, die bis Ende 2016 fällig werden.

   Der griechische Finanzminister Yannis Stournaras hatte am Montag in einem Interview mit der Tageszeitung Naftemporiki ins Spiel gebracht, dass die Regierung ernsthaft überlegt, einen Teil seiner Anleihen verlängern zu wollen. Der Schritt müsste mit Investoren verhandelt werden. Konkret geht es um Staatspapiere, die das klamme Euro-Sorgenland 2009 begeben hatte, um Kapital für seine seinerzeit taumelnden Geldhäuser aufzutreiben. Sie werden im März 2014 fällig.

   Obwohl nicht offiziell auf der Tagesordnung werden die Finanzminister der Eurozone am Nachmittag über die problematischen Staatsfinanzen Athens sprechen. Am Dienstag kommen noch ihre Amtskollegen aus den anderen EU-Ländern hinzu, die nicht dem Euroraum angehören.

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   October 14, 2013 10:02 ET (14:02 GMT)

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