Ein Viertel mehr verdient 24.04.2015 13:44:00

Asfinag steigert 2014 Jahresüberschuss kräftig

Die staatliche Autobahnholding Asfinag hat 2014 gut verdient. Der Jahresüberschuss konnte um 24 Prozent auf 519 Millionen Euro verbessert werden. Die Dividende an den Staat wurde auf 200 Millionen Euro verdoppelt. Die Investitionen in den Bau und die Sanierung von Autobahnen und Schnellstraßen stiegen um 29 Prozent auf 909 Mio. Euro. Heuer sollen es 1,05 Mrd. Euro werden.

"Wir brauchen keine Zuschüsse, wir sind ein wirtschaftlich gut funktionierendes Unternehmen", sagte Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl am Freitag beim Bilanzpressegespräch in Wien. Dies sei auch ein Grund, warum etwa Deutschland versuche, genau dieses Modell zu kopieren.

Die gesamten Einnahmen inklusive Netto-Neuverschuldung machten im Vorjahr 2,035 Mrd. Euro aus. Davon entfielen 1,825 Mrd. Euro auf Mauterlöse, ein Plus von 8,1 Prozent. Die Pkw-Maut brachte 583 Mio. Euro. Davon entfielen wiederum 428 Mio. Euro auf Vignetteneinnahmen, Sondermautstrecken brachten 155 Mio. Euro ein. Den deutlichen Anstieg von 9,4 Prozent bei den Mauterlösen für Lkw und Busse erklärte Schierhackl mit dem zweijährigen Durchrechnungszeitraum. Heuer sei das erste Jahr und deshalb besonders positiv.

Von den Einnahmen wurden 935 Mio. Euro für den Bau und die Sanierung von Autobahnen verwendet, 365 Mio. Euro flossen in den Betrieb und die Verwaltung, 360 Mio. Euro wurden für Zinsen aufgewendet und 375 Mio. Euro für Steuern und Dividenden. Die Erhöhung der Dividende von 100 auf 200 Mio. Euro sei eine Entscheidung des Eigentümers, der Republik Österreich, gewesen, betonte Schierhackl.

In den kommenden sechs Jahren - von 2015 bis 2020 - will die Asfinag 7,2 Mrd. Euro in den Bau und die Sanierung von Autobahnen und Schnellstraßen investieren. Zu den wichtigsten Projekten zählen laut Vorstand Alois Schedl die bereits im Bau befindliche A5, der Baubeginn der A7 in der Steiermark und im Burgenland, die Nordostumfahrung Wien und als derzeit größtes Projekt der Neubau der S10, der Mühlviertler Schnellstraße, mit projektierten Gesamtkosten von 680 Mio. Euro. Größere Projekte gibt es auch auf der A4 Ostautobahn, A9 Phyrnautobahn, A23 Südosttangente, A2 Nordumfahrung Klagenfurt, S16 Arlbergtunnel und der A10 Tauernautobahn.

Im Oktober will die Asfinag eine neue Anleihe auflegen. Geplant ist die Refinanzierung von dann fällig werdenden 1,8 Mrd. Euro. Schierhackl rechnet aufgrund des "sehr guten Rufes" und der "stabilen Einnahmen" der Asfinag mit einem Zinssatz zwischen 0 und 1 Prozent. Im Vorjahr hatte die Asfinag eine siebenjährige Anleihe über 750 Mio. Euro zu einem Zinssatz von 1,375 Prozent auf den Markt gebracht. Weiters wurde bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Darlehen über 200 Mio. Euro aufgenommen.

Der Preis für eine Pkw-Jahresvignette dürfte ab Dezember 2015 um den Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindex 2014 um 1,5 Prozent von 84,40 auf 85,70 Euro steigen. Dies muss allerdings erst per Verordnung festgelegt werden.

Der Autofahrer-Club ÖAMTC forderte heute angesichts der Verdoppelung der Gewinnausschüttung an den Staat und Vignetteneinnahmen von 428 Mio. Euro eine Halbierung des Vignettenpreises.

( S E R V I C E - Weitere Infos unter www.asfinag.at/geschaeftsbericht2014)

(Schluss) ggr/ivn

WEB http://www.asfinag.at

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