Areva und Siemens stocken Schadensersatzforderungen in Finnland auf

   Von Geraldine Amiel

   STOCKHOLM--Im Streit um die Verzögerungen bei der Fertigstellung des finnischen Atomreaktors Olkiluoto 3 haben Siemens und Areva neue Schadensersatzforderungen an den Auftraggeber gestellt. Insgesamt fordert das Baukonsortium von der Betreibergesellschaft Teollisuuden Voima Oyj (TVO) nun 2,6 Milliarden Euro für die wegen der Verzögerungen entstandenen Kosten, wie die Finnen mitteilten.

   TVO streitet sich wegen der erheblichen Verspätungen schon seit Jahren im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens mit Siemens und dem Konsortialführer Areva, beide Parteien fordern wechselseitig Schadensersatz. Zuletzt hatte das Baukonsortium 1,9 Milliarden Euro gefordert, TVO hatte seine Ansprüche im September vergangenen Jahres auf 1,8 Milliarden Euro beziffert.

   Ursprünglich hätte der Reaktor schon ab 2009 Strom liefern sollen. Mittlerweile wird mit einer Fertigstellung erst für 2016 gerechnet. TVO bemängelt, dass die Installationsarbeiten und die Einrichtung der Automatisierungstechnik nicht mehr im Zeitplan liegen und macht dafür das Konsortium verantwortlich.

   Nicht nur der Zeitplan, auch die Kosten sind massiv aus dem Ruder gelaufen. Anfänglich waren diese in einem Vertrag zum Festpreis und mit schlüsselfertiger Übergabe auf 3 Milliarden Euro beziffert worden. Areva schätzt jedoch, dass der Reaktor letzten Endes rund 8,5 Milliarden Euro kosten wird.

   TVO kündigte an, nach Prüfung der neuen Forderungen zu gegebener Zeit darauf zu antworten. Ein Siemens-Sprecher verwies auf Anfrage auf den Konsortialführer Areva. Dort war unmittelbar niemand für einen Kommentar zu erreichen.

DJG/DJN/mgo/ros (END) Dow Jones Newswires

   October 29, 2013 11:15 ET (15:15 GMT)

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