20.12.2015 14:28:40

ArcelorMittal-Manager fordert EU-Maßnahmen gegen unfairen Handel

POTSDAM/EISENHÜTTENSTADT (dpa-AFX) - Dumpingpreise für Stahlprodukte aus China setzen europäische Produzenten nach Einschätzung des Weltmarktführers ArcelorMittal enorm unter Druck. "Die EU muss Maßnahmen gegen unfaire Handelspraktiken ergreifen", forderte der Deutschlandchef des Konzerns, Frank Schulz. "Wir haben eine massive Belastung des Stahlmarktes in Europa", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Hintergrund sind Verkäufe von chinesischem Stahl unterhalb der europäischen Produktionskosten. Schulz zufolge fielen die chinesischen Preise in den vergangenen sechs Monaten um 40 Prozent. "Investitionen und Beschäftigung werden dadurch aufs Spiel gesetzt." Wenn dem kein Riegel vorgeschrieben werde, sei die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie gefährdet. "Wir brauchen Schutzmaßnahmen in der EU gegen Preisdumping."

ArcelorMittal ist weltweit aktiv und betreibt vier Werke in Deutschland, eines davon im brandenburgischen Eisenhüttenstadt. Im dritten Quartal machte der Konzern in Europa nach eigenen Angaben 23 Millionen Euro Verlust. Im Vorjahreszeitraum wurden noch 125 Millionen Euro verdient.

Ein zusätzliches Programm zur Kostenreduzierung sei in Angriff genommen worden, sagte Schulz. Doch die Maßnahmen seien praktisch ausgereizt. In den vergangenen Jahren legte ArcelorMittal angesichts der Marktentwicklung in Europa 4 von 25 Hochöfen still.

Um Produktivität und Umweltstandards zu verbessern, investierte ArcelorMittal nach eigenen Angaben in den vergangenen fünf Jahren in die deutschen Werke mehr als 600 Millionen Euro - 120 Millionen davon in Eisenhüttenstadt. 9000 Mitarbeiter und 550 Lehrlinge beschäftigt das Unternehmen in Deutschland, davon 2400 in Eisenhüttenstadt./gj/DP/das

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