Arbeitsmarkt in der EU: Unterschiede zwischen Arm und Reich steigen immer weiter

   Von Claudia Wiese

   BRÜSSEL--Die Kluft zwischen Arm und Reich und Nord und Süd wird in der Europäischen Union immer größer. Seit 2008 steige die Disparität zwischen den EU-Ländern im Süden und an der Peripherie zu den Ländern Nord- und Mitteleuropas, teilte die EU-Kommission am Mittwoch bei der Vorlage einer Untersuchung beschäftigungs- und sozialpolitischer Schlüsselindikatoren mit.

   Doch nicht nur zwischen den Mitgliedstaaten wachsen die Unterschiede, auch innerhalb der Staaten, monierte Arbeitskommissar Laszlo Andor vor Journalisten. "Die Einkommensungleichheit steigt", so der Kommissar, und die Steuersysteme führten nicht dazu, dass diese ausgeglichen werde.

   "Seit Beginn der Krise ist breit akzeptiert worden, dass Steuern und Beiträge im Niedriglohnsektor gesenkt werden müssen. Die Zahlen im Bericht zeigen aber, dass die Besteuerung von Personen, die nur zwei Drittel des Durchschnittslohns verdienen, gestiegen ist und es nur wenige Senkungen gibt", erklärte Andor weiter. In 18 EU-Mitgliedstaaten habe sich die Belastung aus Steuern und Sozialabgaben für die Arbeitnehmer insgesamt erhöht, so die Kommission. Für die Arbeitgeber sei dies nur in 11 Mitgliedstaaten der Fall gewesen.

   Zu den Schlüsselindikatoren zählt die Kommission die Arbeitslosigkeit, die Jugendarbeitslosigkeit und den Anteil der jungen Menschen, die weder in Arbeit noch in Ausbildung sind, das verfügbare Einkommen privater Haushalte, die Armutsgefährdungsquote und die Einkommensungleichheiten.

   In 13 EU-Staaten haben sich die Einkommensunterschiede 2011 im Vergleich zu 2010 erhöht, am stärksten in Bulgarien und Ungarn. In Deutschland verschlechterten sich die Unterschiede zwar nicht, eine Verbesserung gab es aber auch nicht. Jüngere Daten sind in die Untersuchung nicht mit eingeflossen.

   DJG/cla/chg

   (END) Dow Jones Newswires

   November 13, 2013 11:34 ET (16:34 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 34 AM EST 11-13-13