02.06.2014 12:46:00

Arbeitslosigkeit im Mai: Immer mehr Arbeitslose lange ohne Job

In der Arbeitslosenstatistik vom Mai fällt ein starkes Plus bei den Langzeitarbeitslosen auf. Das AMS differenziert in "Langzeitbeschäftigungslose" und "Langzeitarbeitslose". Während die "Langzeitarbeitslosen" länger als 12 Monate - ohne Unterbrechung durch Schulung oder Job - arbeitslos sind, sind die "Langzeitbeschäftigungslosen" als "nicht nachhaltig integrierte Langzeitarbeitslose" definiert.

Konkret waren per Ende Mai in Österreich 10.608 Personen als Langzeitarbeitslose gemeldet, ein Plus von 69,5 Prozent zum Vorjahreswert. Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen geht jedoch weit darüber hinaus und lag bei 88.868 Personen, im Vorjahresvergleich ein Zuwachs um 48,8 Prozent.

Von den insgesamt rund 370.143 Arbeitslosen war also fast jeder vierte ein "Langzeitbeschäftigungsloser". Das heißt also, die Person ist schon für länger als ein Jahr ohne Job, ihre Arbeitslosigkeit war aber möglicherweise von einer Schulung oder einer kurzen Arbeitstätigkeit (maximal 62 Tage, also zwei Monate) oder beidem unterbrochen.

Beim Arbeitsmarktservice (AMS) wird der starke Anstieg mit der schwachen Konjunktur erklärt: Die Konjunkturerholung habe noch nicht im erhofften Ausmaß stattgefunden, zumindest sei sie am Arbeitsmarkt noch nicht angekommen. Das Beschäftigungswachstum sei noch zu gering, um die stark gestiegene Zahl der Personen aufzufangen, die aktuell auf den Arbeitsmarkt drängen.

"In Zeiten starker Konkurrenz am Arbeitsmarkt haben Langzeitarbeitslose schlechtere Chancen als Kurzzeitarbeitslose und Jobwechsler", konstatiert AMS-Sprecherin Beate Sprenger. Ziel der aktiven Arbeitsmarktpolitik sei es daher, das Entstehen von Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern. Im internationaler Vergleich liege Österreich mit einem Anteil von lange Zeit Arbeitslosen in Höhe von 24,3 Prozent (Jahr 2013) an dritter Stelle. Am geringsten ist der Anteil in Schweden (18,5 Prozent) und Finnland (20,7 Prozent), am höchsten in Griechenland (67,5 Prozent) und der Slowakei (70,2 Prozent).

(Schluss) gru/stf

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