Wirtschaft ohne Schwung |
01.09.2014 08:42:00
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Arbeitslosigkeit im August um 10,1 % höher
Überdurchschnittlich gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei älteren Personen ab 50 Jahren (+15,8 Prozent), Ausländern (+23,3 Prozent) und gesundheitlich beeinträchtigten Arbeitssuchenden (+17,6 Prozent). Sie haben es angesichts der steigenden Konkurrenz überdurchschnittlich schwer, nach dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine neue Stelle zu finden. Bereits jeder fünfte Arbeitssuchende hat gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen und jede vierte vorgemerkte Person ist älter als 50 Jahre.
Bei den Jüngeren war die Lage im Vergleich etwas günstiger: Die Zahl der 15- bis 24-Jährigen Vorgemerkten stieg mit 5,7 Prozent deutlich geringer als der Durchschnitt. Bei den 15- bis 19-Jährigen war die Arbeitslosigkeit mit einem Minus von drei Prozent (-248 auf 8.150) sogar rückläufig. Insgesamt waren bei Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) 43.623 Personen arbeitslos vorgemerkt.
Männer waren stärker betroffen als Frauen: Bei Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 12,7 Prozent auf 155.915 Personen, bei Frauen legte sie um 9,3 Prozent auf 136.406 zu. Nach Branchen betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit besonders stark am Bau (+15,6 Prozent) und in der Leiharbeit (+13,1 Prozent). Trotz des Sommers legte die Arbeitslosigkeit auch im Tourismus zweistellig zu (+10,6 Prozent).
Regional betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in Wien (+14,4 Prozent), Oberösterreich (+12,5 Prozent) und Salzburg (+10,7 Prozent). Am geringsten war im August der Anstieg im Burgenland mit 5,7 Prozent, gefolgt von Vorarlberg mit 7,4 Prozent und Kärnten mit 7,9 Prozent.
Am Lehrstellenmarkt gab es eine leichte Verbesserung: Ende August standen 8.562 Lehrstellensuchende einem Angebot von 4.143 offenen Lehrstellen gegenüber. Damit lag die Zahl der Lehrstellensuchenden österreichweit um 1,9 Prozent unter dem Vorjahr und der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um 0,5 Prozent darüber, die Lehrstellenlücke ist also etwas geschrumpft.
Die Zahl der offenen Stellen war bundesweit mit 27.690 etwas geringer als im Vorjahr (-0,4 Prozent). Mehr Arbeitskräfte wurden in Vorarlberg (+16,7 Prozent) und in Niederösterreich (+15,7 Prozent) gesucht. Auch in Wien stieg der Bestand an offenen Stellen um 5,5 Prozent. Deutliche Rückgänge verzeichnete die Steiermark (-16,9 Prozent), das Burgenland (-11,8 Prozent) und Oberösterreich (-7,6 Prozent). Absolut gesehen hatte Oberösterreich allerdings mit 6.912 die größte Zahl offener Stellen anzubieten.
Besonders in Produktionsberufen blieb die Nachfrage nach Arbeitskräften zurück, während bei höherwertigen Dienstleistungen die offenen Stellen tendenziell ansteigend sind. Gesucht werden etwa Maschinenbautechniker (+24,2 Prozent) und Buchhalter (+12,9 Prozent).
gru/kan
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