01.02.2016 15:17:00

Arbeitslosigkeit - FPÖ und TS: "Österreicher in den Fokus stellen"

Wie nicht anders zu erwarten, hat die Flüchtlings- und Asyl-Debatte auch die Diskussion über die weiter steigenden Arbeitslosenzahlen erreicht. Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) müsse sich angesichts der fast 500.000 Arbeitslosen "in erster Linie um die Österreicher kümmern", fordert die FPÖ. "Wir können uns den ungebremsten Zuzug (...) nicht mehr leisten", meint auch das Team Stronach (TS).

"Die eigenen Leute müssen nun im Fokus seiner Ministertätigkeit stehen und daher braucht es in Bälde einen Plan, wie Österreichs Sozialsystem und der Arbeitsmarkt vor dem Ansturm an Asylwerbern geschützt werden kann", fordert Kickl in einer Aussendung. Stöger wirft er ein Schönreden der "exorbitant hohen Arbeitslosenzahlen" vor.

"Österreich muss die eigenen Bürger versorgen", fordert die Arbeits- und Sozialsprecherin Waltraud Dietrich vom Team Stronach. Österreich könne sich den "ungebremsten Zuzug und die Versorgung tausender Menschen, die kein Anrecht auf Asyl bei uns haben, nicht mehr leisten". Am Arbeitsmarkt gebe es einfach keine Stellen für Wirtschaftsflüchtlinge oder auch temporär Schutzbedürftigen. Es sollten ausreichend Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden, um die Österreicher wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen.

In anderen Reaktionen auf die aktuellen Jänner-Arbeitsmarktdaten wird auf die Flüchtlingsthematik nicht eingegangen. Die Wirtschaftskammer (WKÖ) hält "Investitions- und beschäftigungsfreundliche Maßnahmen notwendiger denn je". "Wir brauchen - einfach gesagt - mehr Wachstum", so der Leiter der WKÖ-Sozialpolitikabteilung Martin Gleitsmann.

Die Industriellenvereinigung (IV) spricht sich für "weniger Regulierung der Betriebe" und "mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit" aus. "Der Schlüssel für mehr Arbeitsplätze liegt in der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe", so IV-Vize-Generalsekretär Peter Koren.

Die Arbeiterkammer (AK) spricht sich für "rasche Investitionen" in Pflege, Schule, Kinderbetreuung und öffentlichen Verkehr aus. Auf das AMS sieht AK-Präsident Rudolf Kaske besondere Herausforderungen zukommen: "Die Tatsache, dass bereits fast die Hälfte der Arbeitsuchenden nur eine Pflichtschulabschluss haben, zeigt , wie wichtig es ist, für gering qualifizierte Förderungsmaßnahmen zu entwickeln, die wirklich angenommen werden und unterstützen. Das AMS solle zu einer "Arbeits- und Bildungsagentur" ausgebaut werden.

Die Grünen fordern, dass Jobs durch "mehr öffentliche Investitionen" geschaffen werden. Im Bereich Pflege, Betreuung, am Bildungssektor bräuchte man mehr Arbeitskräfte, so Birgit Schatz, Arbeitnehmerinnen-Sprecherin der Grünen.

Für die NEOS wäre es jetzt an der Zeit, sich von der "Reformblockadehaltung zu verabschieden und nötige Reformen endlich anzupacken", etwa das restriktive und komplizierte Arbeitsrecht, so NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker.

Für die Über-50-Jährigen Arbeitnehmer legt sich Karl Blecha, Präsident des Pensionistenverbandes, ins Zeug: "Wir brauchen Jobs für Ältere, ein wirksames Bonus-Malus-System und eine Verbreiterung der Finanzierung der Sozialsysteme durch die Wertschöpfungsabgabe", so Blecha.

(Schluss) ggr/cri

WEB http://www.ams.at

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