01.10.2015 11:02:00
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Arbeitslosigkeit - Deutliche Verbesserung bei Jugendlichen
Bei der Jugendarbeitslosenquote ist Österreich mit 10,8 Prozent jedoch der Musterschüler in der EU hinter Deutschland (7,0 Prozent). Eine enorm hohe Jugendarbeitslosigkeit gibt es in Spanien (48,8 Prozent), Griechenland (48,3 Prozent) und Kroatien (43,5 Prozent).
Während sich die Lage bei Jungen in Österreich verbessert hat, sind ältere Menschen ab 50 Jahren nach wie vor schwer vermittelbar. Hier gab es einen Anstieg der Arbeitslosen um 15,7 Prozent auf 85.245. Deutliche Zuwächse gab es auch bei Ausländern (+15 Prozent), Behinderten (+14,9 Prozent) und Menschen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (+16,3 Prozent). Bei den Langzeitarbeitslosen (mehr als 12 Monate vorgemerkt) kam es zu einer Verdreifachung auf 41.858 Personen.
Die Zahl der Schulungsteilnehmer war im September rückläufig: Um 10 Prozent auf 69.205 Personen. Je mehr Schulungsteilnehmer es gibt, umso niedriger ist die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen. Ohne Schulungsteilnehmer waren im September 322.212 Personen ohne Job, um 10,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Inklusive Schulungsteilnehmer betrug der Anstieg "nur" noch 6,1 Prozent.
Auch wenn sich die Arbeitslosigkeit erneut erhöhte, stieg gleichzeitig auch die Beschäftigung. Ende September waren in Österreich 3.581.000 Menschen unselbstständig beschäftigt, ein Plus von 0,9 Prozent oder 30.000 gegenüber dem Jahr davor. Die Zahl der offenen Stellen stieg den vierten Monat in Folge, diesmal um 18,4 Prozent auf 33.770. Das bedeutet dennoch, dass im Schnitt zehn vorgemerkte Arbeitslose auf eine gemeldete offene Stelle kommen.
Das Sozialministerium sieht die zusätzliche Nachfrage nach Arbeitskräften aber als "ein deutlich positives Zeichen für die allmähliche Erholung der Konjunktur". Die Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten hingegen einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Das IHS rechnet für das kommende Jahr mit etwas mehr als 9.000, das Wifo sogar mit 27.000 Arbeitssuchenden. Gleichzeitig wird auch ein Anstieg bei der Zahl der Beschäftigten um rund 30.000 erwartet.
Nach Branchen betrachtet gab es den höchsten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen (+11,6 Prozent), gefolgt vom Handel (+10 Prozent) und bei Leiharbeitern (+8,4 Prozent). Besser ist die Situation im Tourismus und am Bau, wenngleich diese Branchen Anstiege von 7,3 Prozent bzw. 6,1 Prozent verzeichneten.
Im Bundesländervergleich kam es zu einem Ost-West-Gefälle: Während die Arbeitslosigkeit in Wien (+17,1 Prozent), im Burgenland und in Oberösterreich (je +10,2 Prozent) sowie in Niederösterreich (+9,5 Prozent) stark anstieg, waren die Zuwächse in Tirol (+0,8 Prozent), Vorarlberg (+2,3 Prozent) und Salzburg (+2,6 Prozent) moderat.
(Forts.) kan/snu
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