Anti-Korruptionsproteste in Bulgarien schlagen in Gewalt um

   Von Sean Carney

   SOFIA--In Bulgarien schlagen die seit Wochen tobenden Anti-Regierungsproteste in Gewalt um. Am Dienstag wurden nach Angaben eines Protestorganisators bei Krawallen in der Hauptstadt Sofia zehn Menschen verletzt. Es ist das erste Mal seit Beginn der Demonstrationen vor mehr als einem Monat, dass es zu Gewalt kam. Ähnliche Proteste hatten im Frühjahr schon die Vorgängerregierung gestürzt.

   Etwa 2000 Menschen hatten am Dienstag das bulgarische Parlament umzingelt. Mehr als 100 Menschen - darunter drei Minister, etwa 30 Abgeordnete sowie dutzende Mitarbeiter und Journalisten - saßen in dem Gebäude fest.

   Gegen Mitternacht löste sich nach Polizeiangaben eine Gruppe von Demonstranten aus der Menge, warf mit Steinen und zerschmetterte Autoscheiben. Die Polizei habe keine Zwangsmaßnahmen ergriffen, um die Kundgebung aufzulösen. Ein Bus, mit dem die Polizei die Eingeschlossenen wegbringen wollte, wurde von den Demonstranten angegriffen und beschädigt. Präsident Rosen Plewneliew rief zur Ruhe auf. Eine "Eskalation der Spannungen" und eine "Verletzung der öffentlichen Ordnung" müssten vermieden werden, erklärte er.

   Aus Wut über Korruption, Vetternwirtschaft und Verelendung gehen seit dem 14. Juni jeden Abend tausende Bulgaren auf die Straße. Sie fordern den Rücktritt des von den Sozialisten gestützten parteilosen Ministerpräsidenten Plamen Orescharski, der aber einen Rücktritt ablehnt.

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   DJG/DJN/chg/

   (-mit Material von AFP)

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   July 24, 2013 01:05 ET (05:05 GMT)

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