16.02.2015 17:33:00

Anspannung am Athener Finanzmarkt während Finanzministertreffen

ATHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Während des Treffens der Euro-Finanzminister zum griechischen Schuldenstreit bleibt die Anspannung am Finanzmarkt des Landes hoch. Ein erneutes Scheitern am Montag gilt als möglich. So verbuchten griechische Staatsanleihen erneut Kursverluste. An der Athener Börse gerieten auch die Aktien unter Druck.

Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen Athens stieg um 0,33 Prozentpunkte auf 9,31 Prozent. Noch stärker kletterten die Risikoaufschläge für fünfjährige Anleihen. Hier stieg die Rendite um 1,24 Prozentpunkte auf 14,09 Prozent. Ein Zinsanstieg gilt als Alarmsignal, weil Anleger einen höheren Risikoausgleich fordern.

Die Preise für Ausfallversicherungen (CDS) auf griechische Anleihen stiegen ebenfalls an. Der CDS-Preis liegt weltweit nur in den Krisenstaaten Ukraine und Venezuela höher. Der Leitindex Athex Composite der Athener Börse fiel um gut 3,8 Prozent auf 859,70 Punkte.

An diesem Montag treffen sich die Finanzminister des Euroraums, um über den Fortgang des griechischen Schuldendramas zu beraten. Die Vorstellungen liegen weit auseinander: Die neue griechische Regierung will zahlreiche Spar- und Reformauflagen nicht mehr erfüllen, was die Geldgeber kategorisch ablehnen. Doch Griechenland läuft die Zeit davon, weil es ohne zusätzliche Finanzhilfen nach einhelliger Expertenmeinung nicht mehr lange zahlungsfähig wäre. Scheitern die Gespräche, sehen Fachleute den Austritt Athens aus dem Währungsraum näher rücken.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Erwartungen an die Verhandlungen der Euroländer über eine Lösung der Griechenland-Krise deutlich gedämpft. Unmittelbar vor den Beratungen der 19 Euro-Finanzminister am Montag in Brüssel sagte Schäuble, das, was er bis jetzt gehört habe, habe seinen Optimismus nicht bestärken können. "Die griechische Regierung hat sich offenbar gar nicht bewegt."/jsl/fr

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