Annahmequote verfehlt 10.02.2016 14:07:40

Vonovia scheitert im Übernahmekampf um Deutsche Wohnen

Die Mindestannahmequote für die Milliarden-Offerte sei nicht erreicht worden, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch in Bochum mit. Die Annahmequote habe rund 30,4 Prozent betragen. Als Bedingung für eine Übernahme hatte der Konzern eine Quote von 50 Prozent angesetzt.

Der Vorstand der Deutschen Wohnen hatte die Anfang Dezember vorgelegte Offerte als feindlich eingestuft und sich seitdem heftig gegen den Plan gewehrt. Bei einem Erfolg von Vonovia wäre ein neuer Riese mit mehr als 510 000 Wohnungen entstanden.

AKTIEN BEIDER UNTERNEHMEN LEGEN KRÄFTIG ZU

Vonovia-Chef Rolf Buch zeigte sich enttäuscht: "Eine wertschaffende Möglichkeit, den Markt weiter zu konsolidieren, kommt nicht zustande." Eine höhere Offerte sei aus seiner Sicht nicht möglich gewesen. Insbesondere die Einschätzung zum Mietmarkt Berlin sei unterschiedlich ausgefallen. Die jüngsten Börsenturbulenzen seien zudem für die Übernahme nicht förderlich gewesen. Viele Großinvestoren wollten in solch unruhigen Zeiten permanent Zugriff auf ihre Aktien haben.

Die Deutsche Wohnen zeigte sich hingegen erleichtert. "Unsere Argumente gegen die Transaktion haben den Markt überzeugt", sagte Deutsche Wohnen-Chef Michael Zahn laut Mitteilung. Er hatte die feindliche Übernahmeofferte von Beginn an abgelehnt. Deutsche Wohnen-Aktien legten um mehr als sieben Prozent zu, Vonovia-Aktien schnellten um mehr als sechs Prozent in die Höhe.

VONOVIA WILL AUCH ALLEIN WEITER WACHSEN

Die gescheiterte Übernahme habe keinen Einfluss auf die weitere erfolgreiche Unternehmensentwicklung, erklärte Buch. Vonovia setze seinen bewährten Kurs fort und baue sein Geschäftsmodell mit einer deutschlandweiten Plattform weiter aus. Das Investitionsprogramm in den Bereichen "Energieeinsparung", "Altersgerechtes Wohnen" und "Neubau" sei eine nachhaltige Quelle internen Wachstums.

Für das Geschäftsjahr 2016 zeigte sich Vonovia-Chef Buch weiter zuversichtlich. Vonovia rechne unverändert mit einer weiteren Ertragssteigerung, die 100 Millionen über das Ziel für 2015 liege. Das vollständige Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres 2015 sowie den Ausblick auf das Jahr 2016 will der Konzern am 3. März vorlegen./jha/mne/stb

BOCHUM/BERLIN (dpa-AFX)

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