23.04.2015 11:11:40

Anglo American will trotz Preisverfall weiter kräftig Eisenerz fördern

LONDON (dpa-AFX) - Der britisch-südafrikanische Bergbaukonzern Anglo American will sich vom Preisverfall bei Eisenerz nicht bremsen lassen. Von dem für die Stahlerzeugung wichtigen Rohstoff förderte der Konzern in seinen Minen in Südafrika und Brasilien im ersten Quartal 13,4 Millionen Tonnen und damit fast ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Im vergangenen Jahr war der Eisenerzpreis um gut die Hälfte eingeknickt, weil Anglo und Rivalen wie BHP Billiton ihre Produktion des Rohmaterials deutlich ausgeweitet hatten, obwohl sich die Wirtschaft im Hauptabnehmerland China derzeit spürbar abkühlt.

Aber die Produktionsausweitung bei Anglo American soll dennoch weitergehen. Dieses Jahr plant der Konzern für die Minen in Südamerika weiter mit bis zu 48 Millionen Tonnen Erz, während die neuen brasilianischen Förderstätten bis zu 14 Millionen Tonnen aus dem Boden holen sollen. Zusammen wäre das ein Viertel mehr als im vergangenen Jahr. Dabei hatte Anglo wegen des Preisverfalls bereits 3,5 Milliarden US-Dollar auf das neue Projekt in Brasilien abschreiben müssen und vergangenes Jahr erneut einen Milliardenverlust eingefahren.

Bei anderen Rohstoffen war die Entwicklung teils höchst unterschiedlich. So wurden vom Edelmetall Platin mit 536 000 Unzen (umgerechnet knapp 15,2 Tonnen) 50 Prozent mehr aus dem Boden geholt. Im Vorjahr hatte ein fünf Monate währender Arbeitskampf die Förderstätten in Südafrika teilweise lahmgelegt. Bei Kupfer stand wegen Produktionsausfällen in Chile in den ersten drei Monaten 15 Prozent weniger Ausbeute zu Buche. Insgesamt verschiffte der Konzern auch etwas weniger Kohle für die Stahl- und Stromerzeugung. Bei Platin, Kupfer und Kohle will sich Konzernchef Mark Cutifani ohnehin von Förderstätten trennen und sich auf profitableres Geschäft konzentrieren.

Im Diamantgeschäft der Tochter De Beers stieg die Produktion im Quartal um zwei Prozent, für das Gesamtjahr kürzte Anglo die Produktionsprognose jedoch etwas./men/stb/fbr

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