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Trotz guter Quartalszahlen 07.08.2015 13:30:00

Andritz-Aktie unter Druck: Schwacher Auftragseingang

Die Analysten der UBS bemängeln, dass die Auftragseingänge die Erwartungen verfehlt hätten und der Ausblick für die einzelnen Unternehmenssparten "etwas vorsichtiger" ausgefallen sei. Die Andritz-Aktie fiel im Freitagshandel an der Wiener Börse zeitweise mehr als 1,5 Prozent auf 50,44 Euro.

Der börsenotierte steirische Maschinenbauer erzielte zwischen Jänner und Juni etwas mehr als drei Milliarden Euro Umsatz. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von 13 Prozent. Das Konzernergebnis stieg um 70,8 Prozent auf 113,9 Millionen Euro, teilte der Konzern Freitagfrüh mit. Das Ergebnis liegt damit im Bereich der Analystenerwartungen.

Hauptgrund für den Auftragsrückgang waren fehlende Großprojekte in Südamerika. "In Brasilien gibt es ein Nullwachstum. Das ist für so ein Land fatal", erklärte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Leitner das schwierige Marktumfeld im Schwellenland. Eine Absichtserklärung für die Errichtung eines Zellstoffwerks in Brasilien sei aber schon unterschrieben und werde voraussichtlich im 3. Quartal verbucht. Der Andritz-Chef nannte ein Auftragsvolumen von etwa 600 Mio. Euro.

Schwierig sei auch die wirtschaftliche Situation in China. Die Andritz-Tochter Schuler kaufte im Juni 51 Prozent des chinesischen Presseherstellers Yadon. Trotz der schlechten konjunkturellen Lage in China sei der Kaufpreis vernünftig gewesen, sagte Leitner und sprach von einem "mittleren zweistelligen Millionenbetrag". Zurzeit sei China ein "unsicherer Markt". Die ökonomische Entwicklung könne man "nur beobachten, aber nicht beeinflussen", erklärte der Andritz-Chef. "In drei oder vier Jahren" werde man aber "froh sein", dass man so gehandelt habe, sieht Leitner die Investitionen in China positiv. Interne Strukturen des Konzerns sollen aber verbessert werden. Man müsse "flexibler werden", um mit den "Unsicherheiten leben zu können".

Im Gesamtjahr rechnet Andritz mit einer weiteren Steigerung von Umsatz und Gewinn. Sollte sich aber die abzeichnende Wirtschaftsschwäche in Schwellenländern wie China in den kommenden Monaten fortsetzen, sich die globale Wirtschaft stärker eintrüben oder es zu starken Verwerfungen auf den internationalen Devisen- und Finanzmärkten kommen, ist mit negativen Auswirkungen auf die Andritz-Geschäftsentwicklung zu rechnen, heißt es im Ausblick des Unternehmens.



Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at mit Material von APA

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