Geldsegen für Deutschland? |
25.05.2015 15:46:41
|
Amazon zahlt jetzt deutsche Steuern für Gewinne in Deutschland
Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans sieht die Ankündigung von Amazon skeptisch. Sie sei ein erstes wichtiges Signal. "Nicht weniger, aber auch nicht mehr." Denn bei der Frage, wie Gewinne ausgewiesen und den Standorten in unterschiedlichen Staaten zugerechnet werden, gebe es noch viel Raum für kreative Steuergestaltung, sagte er laut Mitteilung in Düsseldorf. Hier sei aber nicht nur das Unternehmen, sondern auch die europäische Politik gefordert, "die noch viel zu viele Hintertüren bietet".
Die Ausnutzung von Steuervorteilen bei multinationalen Konzernen ist der EU-Kommission seit längerem ein Dorn im Auge. Neben Luxemburg hat Brüssel wegen extrem lukrativer Steuervorteile für internationale Großkonzerne auch Irland und die Niederlande im Visier. Spektakulärster Fall ist eine Untersuchung gegen die Steuermodelle in Luxemburg ("Luxleaks"). Konzerne haben dort zum Teil Steuersätze von weniger als einem Prozent auf die nach Luxemburg verlagerten Gewinne erhalten. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker steht dabei unter Druck, weil er dort 18 Jahre lang Regierungschef war. Als Präsident der EU-Kommission hat er nun Steuersparmodellen den Kampf angesagt.
Auch auf der Ebene der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) und der Industriestaaten-Organisation OECD wird daran gearbeitet, Steuerschlupflöcher zu stopfen.
Amazon investiert traditionell massiv in den Ausbau des Geschäfts und fährt deshalb bestenfalls schmale Gewinne ein. Weltweit fuhr Amazon bei einem Umsatzplus von 20 Prozent auf 89 Milliarden Dollar einen Verlust von 241 Millionen Dollar ein, nach einem Gewinn von 274 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Für Deutschland veröffentlichte Amazon nur Zahlen zur Umsatzentwicklung im gesamten Jahr. Die Erlöse wuchsen demnach um gut 13 Prozent auf 11,92 Milliarden Dollar. Amazon erklärte die Zahlen nicht weiter, so das offen bleibt, ob hierzulande überhaupt steuerpflichtige Gewinne anfallen.
Auch im ersten Quartal 2015 arbeitete Amazon wieder mit Verlust. Es gab ein Minus von 57 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 108 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der Umsatz wuchs um 15 Prozent auf 22,72 Milliarden Dollar./rh/kf/hff/DP/he

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Amazonmehr Nachrichten
27.02.25 |
Amazon-Aktie fällt: Alexa wird zum personalisierten KI-Chatbot (dpa-AFX) | |
27.02.25 |
Gewinne in New York: Dow Jones am Nachmittag stärker (finanzen.at) | |
26.02.25 |
Schwacher Handel: Dow Jones fällt schlussendlich zurück (finanzen.at) | |
26.02.25 |
Mittwochshandel in New York: Dow Jones zeigt sich nachmittags leichter (finanzen.at) | |
26.02.25 |
Sky calls on Amazon to crack down on illegal streaming of football (Financial Times) | |
26.02.25 |
Amazon debuts updated Alexa chatbot in push to catch up with rivals (Financial Times) | |
26.02.25 |
Pluszeichen in New York: Dow Jones präsentiert sich am Mittag fester (finanzen.at) | |
26.02.25 |
Jeff Bezos macht seiner Zeitung Vorgaben für Meinungsseiten (dpa-AFX) |
Analysen zu Amazonmehr Analysen
07.02.25 | Amazon Buy | UBS AG | |
07.02.25 | Amazon Kaufen | DZ BANK | |
07.02.25 | Amazon Overweight | Barclays Capital | |
07.02.25 | Amazon Buy | Jefferies & Company Inc. | |
07.02.25 | Amazon Outperform | RBC Capital Markets |
Aktien in diesem Artikel
Amazon | 200,75 | -0,02% |
|