12.05.2014 13:06:00

Altersvorsorge in Europa investierte 2013 etwas weniger in Aktien

Altersvorsorge-Einrichtungen in Europa haben voriges Jahr ihre Investments in Aktien kaum verringert. Grund dafür dürften die weiterhin starken Aktienmärkte gewesen sein, erklärte der Berater Mercer am Montag. Der langfristige Trend zur Senkung der Aktien-Allokation dürfte sich in den nächsten 12 Monaten aber fortsetzen.

Österreichische Pensionskassen investierten dagegen 2013 verstärkt in Aktien, um ihre Performance-Ziele zu erreichen - und sie würden auch heuer weiter in Aktien gehen, so Michaela Plank, Pensionskassenexpertin von Mercer Austria, in einer Aussendung. Im Schnitt hätten sie voriges Jahr 5,1 Prozent Rendite erzielt - und um den Versorgungslevel 2014 auf Vorjahresniveau halten zu können, müssten die Pensionskassen zwischen 3 und 6,5 Prozent Rendite erzielen. Sonst würden, ohne Schwankungsrückstellungen, die Pensionsleistungen sinken, so Plank.

Der Löwenanteil der Veranlagungen von Vorsorgewerken in Europa entfällt auf Anleihen - im Schnitt sind es 52 Prozent, wobei die Bandbreite zwischen 67 Prozent (Norwegen) und 39 Prozent (Schweden) liegt; in Deutschland sind es bei allen Altersvorsorgeeinrichtungen zusammen im Schnitt 65 Prozent, ausgelagerte Einrichtungen allein - etwa aus Firmen ausgelagerte Pensionszusagen (Contractual Trust Arrangements/CTA) - kamen in Deutschland zuletzt auf 48 Prozent Anleihen-Anteil in der Asset Allokation.

Je nach Marktentwicklung erwartet Mercer für die heimischen Pensionskassen auch eine Diversifikation der Anlageportfolios über Anleihen in Schwellenländern. Jedoch sei es "aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds nicht einfach, über direkte Anleihebestände genügend Rendite zu erwirtschaften", meint Pensionskassen-Expertin Plank. Konservative Investoren würden daher eher einen Held-to-Maturity-Ansatz verfolgen, also ein Halten von Papieren bis zu ihrer Fälligkeit.

Auf gesamteuropäischer Ebene planen laut Mercer-Studie 20 Prozent der Investoren, ihre Allokationen in Anleihen zu erhöhen, wobei Schwerpunkte auf indexgebundenen Staatsanleihen, Corporate Bonds und anderen Matching Assets liegen sollen.

28 Prozent der Befragten wollen Aktieninvestitionen in ihrem Heimatmarkt reduzieren, während ein Viertel auch Investitionen im Ausland verringern möchte. Im Durchschnitt investierten Pensionsvorsorgeeinrichtungen in Europa zuletzt 34 Prozent ihrer Gelder in Aktien, dabei 13 Prozent in inländische und 21 Prozent in ausländische. In Deutschland insgesamt waren es je 7 Prozent (zusammen 14 Prozent), in den ausgelagerten Einrichtungen (CTA) in Deutschland 13 Prozent in- und 19 Prozent ausländische Aktien (zusammen 32 Prozent). Für Österreich liegen auch dazu keine Daten vor, die höchsten Aktienquoten gibt es laut Mercer in Belgien (45 Prozent) und Irland (44 Prozent).

"Alternative Anlageklassen" würden bei europäischen Investoren weiter an Bedeutung gewinnen, so Mercer. Gegenüber 2012 sei der Anteil der Versorgungswerke, die entsprechend investiert haben, um 9 Prozent gestiegen. Sachwerte wie Immobilien, Infrastruktur, Wald und Erneuerbare Energien seien da mit 41 Prozent die am weitesten verbreitete Kategorie. "Alternative Investments" liegen in Frankreich und Norwegen bei niedrigen ein Prozent, in Dänemark bei 20 Prozent, geht aus der "Mercer European Asset Allocation Survey 2014" hervor.

Auf Schwellenländer setzen institutionelle Investoren anders als Privatanleger weiter - trotz der dortigen schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Fast die Hälfte der für die Studie erfassten Versorgungswerke ist in Aktien aus Schwellenländern investiert und beinahe ein Fünftel in festverzinsliche Anleihen von dort. Dies zeigt laut Mercer, dass Investoren nach wie vor auf die langfristigen Renditechancen in diesen Märkten bauen.

(Schluss) sp/snu

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