07.10.2016 13:00:00

Alpbacher Zins- und Währungsprognose: Langfristige Zinsen ziehen an

Experten von Großbanken gehen davon aus, dass die langfristigen Zinsen sowohl im Euro- als auch US-Dollar-Währungsraum bis Mitte des kommenden Jahres spürbar anziehen werden. Am kurzen Ende sollten sie nur im Dollarraum etwas steigen, im Euroraum dagegen relativ stabil bleiben. Der Euro sollte gegenüber dem US-Dollar etwas an Wert verlieren, der Ölpreis stabil auf dem aktuellen Niveau verharren.

Die Drei-Monats-Zinsen werden den Prognosen der Ökonomen von fünf Großbanken zufolge im Euroraum mit minus 0,32 Prozent klar negativ bleiben - derzeit liegen sie bei minus 0,30 Prozent. Die langfristigen 10-Jahreszinsen sollten sich dagegen von 0,36 auf 0,63 Prozent fast verdoppeln. Der höchste Einzelschätzwert liegt hier bei 0,95 Prozent.

Für den Dollarraum prognostizieren die Experten sowohl bei den kurz- als auch langfristigen Zinsen einen Anstieg. Die Dreimonatszinsen sollten von 0,86 auf 1,15 Prozent und die Zehnjahreszinsen von 1,53 auf 1,95 Prozent anziehen.

Auf der Währungsseite sollte sich bis zur Jahresmitte 2017 der Euro gegenüber dem US-Dollar von derzeit 1,1198 auf 1,0800 abschwächen. Die Bandbreite liegt zwischen 1,02 und 1,14. Gegenüber dem japanischen Yen sollte der Euro dagegen von 103,70 auf 110,50 zulegen und gegenüber dem Schweizer Franken von 1,0933 auf 1,0725 etwas schwächer werden. Hier liegt die Bandbreite zwischen 1,0 und 1,11.

Die Wechselkursrelationen gegenüber den wichtigsten osteuropäischen Währungen sollten dagegen stabil bleiben. Die Tschechische Krone wird mit 27,03 nach aktuell 27,00 erwartet, der Ungarische Forint mit 313,25 nach 305,19 und der Polnische Zloty mit 4,3200 nach 4,2970.

Stabil wird diesmal die Entwicklung des Ölpreises prognostiziert, nachdem bei der vorjährigen Prognose der erwartete leichte Anstieg ausgeblieben war. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent sollte bis Mitte 2017 mit 51,67 gegenüber aktuell 51,38 US-Dollar stabil bleiben.

Überhaupt hatten die Experten zuletzt wenig Glück mit ihren Prognosen. In den letzten beiden Jahren lagen sie sowohl mit ihren Zins- und Währungsprognosen als auch der Ölpreisentwicklung ziemlich daneben. Meistens errieten sie nicht einmal den richtigen Trend. Im Vorjahr etwa fielen die Zinsprognosen durchwegs zu positiv aus, die Aufwertung des US-Dollar wurde überschätzt, die Aufwertung des Yen dagegen deutlich unterschätzt und die Ölpreisentwicklung zu freundlich angenommen.

Unter der Leitung von Christian Helmenstein (Industriellenvereinigung) haben diesmal folgende Prognostiker ihre Voraussagen vorgelegt: Peter Brezinschek (RBI), Bernhard Esser (HSBC), Ingo Jungwirth (BAWAG P.S.K.), Antje Praefcke (Commerzbank) und Michael Rottmann (UniCredit Group). Die Prognose bezieht sich auf den 30. Juni 2017. Ausgangswert sind die Daten vom 6. Oktober 2016.

(GRAFIK 1120-16, Format 88 x 72 mm) (Forts.) ggr/ivn/cs

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