26.11.2015 09:10:45

Allianz will Klimaschutz ins gesamte Geschäft integrieren

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Allianz wird grün: Der weltgrößte Versicherer wird den Klimaschutz in sein gesamtes Geschäft integrieren. Dazu verpflichtete sich der DAX-Konzern im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Paris. Für die gesamte Geldanlage gelten demnach künftig Klima- und Nachhaltigkeitskriterien. Das Anlageportfolio soll zudem bis Mitte 2016 vollständig transparent sein, wie Vorstandsvorsitzender Oliver Bäte ankündigte. Dies ermögliche eine gezieltere Steuerung von Chancen und Risiken.

   Die Geldanlagen der Allianz SE würden nach 37 Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung analysiert. Zu den Kriterien zählen laut dem Manager Treibhausgasemissionen, Energieeffizienz, Datenschutz und Korruption. Die Transparenz soll auf Basis von Daten der Ratingagentur MSCI ESG Research erreicht werden.

   Die Allianz legt nach eigenen Angaben über 630 Milliarden Euro an, größtenteils für ihre Versicherten und über 90 Prozent davon in festverzinslichen Wertpapieren und Aktien.

   Der Konzern hat bereits angekündigt, aus Kohle auszusteigen. Er wird demnach nicht mehr in Unternehmen investieren, wenn sie mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes durch den Abbau von Kohle oder mehr als 30 Prozent ihrer Energieerzeugung aus Kohle erzielen. Bis März 2016 würden Aktien im Volumen von 225 Millionen Euro abgebaut, Anleihen in einem Wert von 3,9 Milliarden Euro laufen aus.

   Gelder fließen sollen indes in Erneuerbare Energien. Schon heute sei die Allianz mit über 2,5 Milliarden Euro einer der führenden privaten Investoren in diesem Bereich, sagte Bäte und ergänzte: "Wir wollen unsere Investitionen mittelfristig mindestens verdoppeln. Mit klaren politischen Signalen und verlässlichen Rahmenbedingungen für langfristige Anleger wird der Klimaschutz nicht an seiner Finanzierung scheitern."

   Auf der anderen Seite will der DAX-Konzern verstärkt Klimarisiken in Entwicklungsländern versichern. Er entwickele dazu mit weiteren Versicherern Ansätze für das G7-Ziel, 400 Millionen Menschen in Entwicklungsländern gegen Klimarisiken zu versichern.

   Mit im Boot sind auf dem Weg zu den Klimazielen die Nichtregierungsorganisationen Germanwatch, Transparency International und WWF.

   "Die Einführung des ESG-Scoring der Allianz für über 600 Milliarden Euro eigener Investments ist ein starkes Signal für den globalen Kapitalmarkt in turbulenter Zeit", sagte Caspar von Hauenschild, Vorstandsmitglied von Transparency International. "Die Finanzmarktkrise von 2008 und in jüngster Zeit eine Serie von fundamentalen Mängeln in Risikomanagement- und Compliance-Systemen sowie Unternehmensführung hat viel Vertrauen gekostet. Die Verpflichtung zur Transparenz von Governance-Standards im ESG-Scoring ist daher auch ein Beitrag, um das verlorene Vertrauen wiederzugewinnen."

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/bam/mgo

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   November 26, 2015 03:00 ET (08:00 GMT)

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