01.07.2014 12:14:00

Allianz Invest sieht noch kein Ende des Bullenmarktes

Die Anlageexperten der Allianz Invest sehen noch kein Ende des an den internationalen Kapitalmärkten bereits seit fünf Jahren anhaltenden Bullenmarktes. Allerdings seien schon sehr viele positive Überraschungen eingepreist. "Die stärkste Jahresperformance liegt schon hinter uns", sagte Christian Ramberger, Geschäftsführer der Allianz Invest KAG, am Dienstag bei einem Pressegespräch in Wien.

"In diesem Umfeld steigen die Risiken von negativen Überraschungen hinsichtlich geopolitischer Entwicklungen, Geldpolitik und wirtschaftlicher Entwicklung", warnte Ramberger. "Negative Überraschungen würden jetzt stärker schmerzen und zu größeren Verwerfungen führen, als noch vor drei Jahren", ergänzte Martin Bruckner, Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich.

Das aktuelle Niedrigzinsumfeld sei für den gesamten Kapitalmarkt eine schwierige Situation, so die Allianz-Invest-Experten. Sie gehen jedoch von einer Normalisierung aus. Die lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed sollte demnach im Herbst auslaufen und spätestens Mitte des kommenden Jahres auch zu Leitzinserhöhungen führen. Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte mit einem Nachlauf von sechs bis acht Wochen folgen.

Es sei zu erwarten, dass die Kapitalmärkte auf die Leitzinserhöhungen auch reagieren werden. Der Auslöser dafür werde von der Rentenseite ausgehen, dann würden auch die Aktienmärkte betroffen sein. "Die Zentralbanken werden bestrebt sein, dass es zu keinen negativen Auswirkungen auf die Realwirtschaft kommt", so Ramberger. Anleger sollten erst dann auf das geänderte Umfeld reagieren, wenn auch die Auswirkungen bekannt sind, rät der Experte.

In ihrer Anlagestrategie für das dritte Quartal werden Anleihen leicht unter- und Aktien leicht übergewichtet. Da die Renditen bei Anleihen schon deutlich gesunken seien, sei das weitere Potenzial eingeschränkt. Die wirtschaftliche Erholung, expansive Geldpolitik und niedrige Volatilität spreche für Aktien, wenn auch die Bewertungen nicht mehr günstig seien. Für die kommenden Jahre werden generell niedrig Performancezahlen an den Finanzmärkten erwartet.

Während US-Staatsanleihen untergewichtet werden, werden europäische Staatsanleihen neutral eingestuft. Unternehmensanleihen werden ebenfalls positiv gesehen. Vorsicht sei jedoch bei Emerging-Markets-Anleihen angebracht, so Bruckner.

Aktienseitig wird die USA neutral eingestuft, europäische Aktien dagegen übergewichtet, favorisiert werden Aktien der Eurozone. Japan ist untergewichtet, und die Emerging-Markets-Aktien werden neutral gesehen.

(Schluss) ggr/sp

WEB http://www.allianz.at

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