23.10.2013 15:05:00

Airlines lagern Kundendienst aus: CCC hebt Telefone für Air Berlin ab

250 Beschäftigte im telefonischen Buchungs- und Kundenservice der deutschen Niki-Mutter Air Berlin werden jetzt arbeitsrechtlich in ein Call Center einer Wiener Betreiberfirma ausgelagert. Arbeitsort bleibt aber Berlin. Die deutsche Airline gründet dazu ein Gemeinschaftsunternehmen mit der österreichischen CCC-Gruppe. Die Auslagerung soll Kosten sparen helfen, Arbeitnehmervertreter fürchten bereits sinkende Löhne.

Air Berlin bestätigte am Mittwoch "fortgeschrittene Gespräche" mit CCC (Competence Call Center), nannte sonst aber keine finanziellen Details. Nach Angaben der deutschen Zeitung "Die Welt" soll Air Berlin an dem auf ein Jahr befristeten Joint Venture mit CCC Air Berlin 20 Prozent der Anteile halten. Start der Auslagerung wäre demnach Dezember.

Bei Ausgliederungen in externe Call Center werden in Verträgen üblicherweise nach bestimmten Fristen "marktübliche Konditionen" geboten.

Die CCC wurde in Wien gegründet und hat heute Standorte auch in Berlin, Bratislava, Bukarest, Dresden, Essen, Istanbul, Leipzig, Paris und Zürich. Bei CCC in Wien wird bestätigt, dass man unter anderem den Kundenservice von Ryanair abwickle. Von Bratislava aus wird auch für österreichische Firmen gearbeitet.

Die Auslagerung des Air-Berlin-Kundenservice tangiert die österreichische Airline Niki (flyniki) insofern, als deren Kunden- und Telefondienste bisher schon von Air Berlin abgewickelt wurden.

"Im Rahmen der Joint-Venture-Gründung werden alle Arbeitsverhältnisse übertragen", heißt es heute in einem Air-Berlin-Statement. "Sitz und Arbeitsort für die Angestellten wird weiterhin Berlin sein, die gesellschaftsrechtliche Verbindung zu Air Berlin bleibt bestehen. Die Mitarbeiter erhalten für mindestens ein Jahr ihre bisherigen Bezüge", schreibt Air Berlin ein einer Mitteilung an die Medien. "Genaue Details der Zusammenarbeit werden derzeit zwischen den Partnern verhandelt."

Zerschlagen hatten sich davor Verhandlungen der Air Berlin mit einem anderen Call-Center-Anbieter, der deutschen Arvato, die zum Bertelsmann-Konzern gehört. Arvato bearbeitet unter anderem auch Kundenbeschwerden für die Lufthansa.

Nicht extern vergeben, sondern in ein internes Call Center ausgegliedert hat die Lufthansa-Tochter AUA (Austrian Airlines) ihre Telefon-Kundendienstleistungen. In Innsbruck, im Gebäude der Tyrolean-Zentrale, sitzt die 100-prozentige AUA-Tochter ATS (Austrian Airlines Telesales & Services). Vor drei Jahren wurden die damaligen Call Centers von AUA und Tyrolean zusammengelegt. Hier sind laut AUA-Angaben rund 70 Leute beschäftigt.

(Schluss) rf/tsk

ISIN GB00B128C026 DE0008232125 WEB http://www.airberlin.com http://www.flyniki.com http://www.austrian.com http://www.lufthansa.com/

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