19.03.2015 20:20:38

Airbus vermarktet A380 mit mehr Sitzen

   Von Robert Wall

   NEW YORK (Dow Jones)--Der Airbus A380 ist noch einmal größer geworden - zumindest auf dem Papier. Die Airbus Group NV wirbt mit einer höheren Sitzzahl bei ihrem Superjumbo, um mehr Käufer zu locken. Statt 525 soll der Riesenvogel nun in der Normalversion im Schnitt 544 Passagiere befördern können. Maximal kann der vierstrahlige Jet 853 Passagiere aufnehmen. Mehr Sitze bedeuten eine effizientere Nutzung und damit niedrigere Stückkosten. Daher ist die Anzahl der Sitzplätze ein Hauptkriterium für Fluggesellschaften bei ihrer Kaufentscheidung.

   Airbus hat Schwierigkeiten, Käufer für seinen Langstreckenflieger zu finden. Bei dem Konzern sind nur 317 Aufträge für den Jet eingegangen, wovon etwa die Hälfte bereits ausgeliefert wurden. Einige Fluggesellschaften wie die Deutsche Lufthansa und Air France-KLM haben die Anzahl ihrer geplanten Käufe bereits reduziert und auch Virgin Atlantic Airways geht nicht davon aus, dass sie die sechs bestellten A380 auch in Empfang nehmen wird. Der A380 hatte seinen Jungfernflug vor fast zehn Jahren. Singapore Airlines war die erste Fluggesellschaft, die den Airbus A380 in Betrieb genommen hat.

   Airbus-Finanzchef Harald Wilhelm schloss einen A380-Baustopp nicht grundsätzlich aus. Darüber werde Ende des Jahrzehnts entschieden, sollten weitere Aufträge ausbleiben, hatte er im Dezember gesagt. Die Entwicklungskosten für den Airbus hatten sich auf 15 Milliarden Dollar belaufen. Für dieses Jahr rechnet Airbus erstmals damit, dass der A380 keine Verluste mehr produziert.

   Fabrice Brégier, Präsident und CEO der Airbus-Zivilluftfahrtsparte, beharrt indes darauf, dass das Unternehmen mehr Aufträge für den A380 an Land ziehen kann.

   Airbus fügt bei A380 die Klasse Premium Economy hinzu

   Um Käufer zu gewinnen, hat Airbus an der Optimierung des Flugzeuginneren gearbeitet, sodass Fluggesellschaften mehr Geld mit dem Jet machen können. Airbus wirbt nun mit vier Klassen für den A380. Zu den bislang drei Reiseklassen wurde die Klasse Premium Economy hinzugefügt, die bei Fluggesellschaften zunehmend beliebter wird. Sie erhoffen sich von ihr mehr Einnahmen, als wenn sie nur Standard Economy anbieten. Der A380 hat ein Preisschild von 428 Millionen Dollar, doch normalerweise bekommen ihn die Käufer billiger.

   "Fluggesellschaften können durch diese auf den Markt angepasste Kabinenunterteilung und die jüngsten Kabinenerneuerungen ein Umsatzplus erwirtschaften, das in etwa einer Ersparnis von 50 Prozent beim Treibstoffverbrauch entspricht", sagte Airbus. Der Flugzeugbauer mit Sitz in Toulouse bietet auch eine Konfiguration mit elf Sitzen nebeneinander in der Economy-Klasse an, damit Fluggesellschaften mehr Passagiere befördern können.

   Die 13 Fluggesellschaften, die das zweistöckige Flugzeug in Betrieb haben, haben es in einer Ausstattung mit weniger als 544 Sitzen. Viele von ihnen haben sich gar für weniger als 500 Sitze entschieden, da sie sich höhere Einnahmen durch Premium-Sitze und insgesamt mehr Luxusausstattung versprechen. So hat Etihad Airways beispielsweise Suiten und Emirates Airline Duschkabinen.

   Aus diesem Grund hatte Airbus sich vor einigen Jahren entschieden, die damals beworbene Version mit im Schnitt 555 Sitzen aufzugeben. Nun versucht der Flugzeugbauer indes eine neue Kundengruppe zu gewinnen, die möglicherweise nicht so viele Sitze in der First- und Business-Klasse füllen kann.

   Tim Clark, der Präsident von Emirates, mit 140 bestellten Flugzeugen der größte Käufer, hat Airbus gedrängt, noch viel mehr zu tun, als nur das Innere des Flugzeugs zu optimieren. Die Europäer sollen ihren Riesenflieger mit neuen Triebwerken um mehr als 10 Prozent sparsamer machen. Clark erklärte diesen Monat, Emirates würde in diesem Fall bis zu 200 A380neo kaufen, wie die mit spritsparenden Triebwerken ausgestattete Variante genannt wird.

   Airbus studiert nach eigenen Angaben dieses Geschäftsszenario. Der CEO von Airbus Group, Tom Enders, hat im Februar gesagt, falls die mit spritsparenden Triebwerken ausgestattete Variante unternehmerisch nicht sinnvoll sei, sie "sicherlich mit wichtigen Verbesserungen, die sich für unsere Kunden in der Zukunft auszahlen," fortfahren würden.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   March 19, 2015 15:06 ET (19:06 GMT)

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