Trotz gestiegener Einnahmen 13.05.2014 09:53:31

Airbus verdient operativ weniger und hält an Jahreszielen fest

Unter dem Strich legte der Boeing-Rivale aber deutlich zu und schnitt besser ab als erwartet. Die Jahresziele wurden bestätigt. Das gefällt dem Markt: Die Aktie setzt zum Höhenflug an.

Zwischen Januar und März lieferte Airbus 141 Flugzeuge an die Kunden in aller Welt aus, das waren drei weniger als im Jahr davor. Da mehr teure Jets verkauft wurden, die Kosten besser im Griff sind und sich auch die Verteidigungs- und die Helikoptersparte gut entwickelten, legten die Erlöse auf Konzern-Ebene dennoch um 5 Prozent auf knapp 12,65 Milliarden Euro zu.

Vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten verdiente Airbus allerdings nur noch 700 nach 734 Millionen Euro. Vor allem höhere F&E-Aufwendungen und Kosten im Zusammenhang mit dem in der Entwicklung befindlichen Langstreckenflieger A350 lasteten auf dem operativen Ertrags. Insgesamt steigerte Airbus den Forschungsetat zwischen Januar und März um 18 Prozent auf 727 Millionen Euro.

Aufgrund von negativen Sondereffekten im Vorjahreszeitraum legte das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern dennoch um gut ein Fünftel auf 719 Millionen Euro zu. Da sich außerdem das Finanzergebnis verbesserte, verdoppelte sich der Gewinn unterm Strich fast auf 439 Millionen Euro. Mit den vorgelegten Zahlen schnitt Airbus durch die Bank deutlich besser als erwartet ab.

"Im ersten Quartal 2014 hat der Konzern weitere Fortschritte erzielt", sagte Vorstandschef Tom Enders mit Blick auf die Zahlen. An den Zielen für dieses Jahr hält der ehemalige EADS-Konzern, der seit Jahresbeginn als Airbus firmiert, fest. Das Unternehmen rechnet weiter damit, dass die Flugzeug-Auslieferungen in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen werden. 2013 hatte Airbus 626 Jets an die Kunden aus aller Welt übergeben.

Zudem sollen mehr Order hereingeholt als Flugzeuge ausgeliefert werden, was für eine anhaltende Dynamik spricht. Der Umsatz soll stabil bleiben, die operative Marge moderat steigen. 2015 soll die Umsatzrendite weiter zwischen 7 und 8 Prozent liegen.

2013 war - nicht nur wegen des Namenswechsels - ein bewegtes Jahr für Airbus. Die Aktionärsstruktur wurde umgekrempelt, die Sanierung der Verteidigungssparte eingeleitet, die Führungsriege neu aufgestellt. Bei Erlösen von gut 59 Milliarden Euro - einen Plus von 5 Prozent - hatte Airbus im vergangenen Jahr eine bereinigte Rendite von 6 Prozent erwirtschaftet, was einem Zuwachs von etwa einem Prozentpunkt entsprach.

"Wir bestätigen unseren Ausblick, doch im verbleibenden Geschäftsjahr stehen noch einige Herausforderungen bevor", sagte Enders. "Wir werden uns weiterhin stark auf die Umsetzung unserer Programme und unserer verschiedenen Verbesserungs- und Restrukturierungspläne konzentrieren."

Das wichtige A350-Projekt läuft indes nach Plan. Der Hoffnungsträger von Airbus, mit dem der europäische Konzern Boeing mit seiner 787 Paroli bieten will, bewege sich nach mehr als 1.600 Flugteststunden weiter in Richtung Zulassung, erklärte Airbus. Vier der fünf Entwicklungsflugzeuge flögen bereits, die ersten Kundenflugzeuge befänden sich in der Montagelinie. Die Zulassung des A350 soll im dritten Quartal erfolgen, die ersten Flieger sollen dann Ende des Jahres abheben.

Die Mischung aus zuversichtlichen Aussagen zu dem wichtigen Zukunftsprojekt, besser als erwarteten Zahlen und bestätigtem Ausblick kommt am Markt sehr gut an. Die im MDAX notierte Airbus-Aktie legt im frühen Handel um 5 Prozent zu und ist damit der größte Gewinner.

Kontakt zum Autor: nico.schmidt@wsj.com

DJG/ncs/bam

(END) Dow Jones Newswires

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