Rekord-Dividende geplant 27.02.2015 10:07:48

Airbus mit Gewinnsprung trotz A400M-Problemen

Die Produktion der A320-Familie soll angesichts der guten Nachfrage weiter aufgestockt werden, teilte der Konzern mit. Die Aktionäre sollen mit einer um 60 Prozent höheren Dividende von 1,20 Euro je Aktie an den "guten finanziellen Fortschritten" beteiligt werden. Für die Verzögerungen bei dem Militär-Transportflieger, dessen Entwicklung von technischen Problemen, Kostenüberziehungen und Verzögerungen überschattet wurde, buchte der Konzern im vierten Quartal Nettoaufwendungen in Höhe von 551 Millionen Euro.

Der berichtete Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um 54 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro, bereinigt um Sondereffekte legte das EBIT um 15 Prozent auf 4,07 Milliarden Euro zu. Der Konzerngewinn stieg auf 2,34 von 1,47 Millionen Euro, je Aktie verdiente der Konzern mit 2,99 Euro 61 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Konzernumsatz stieg um 5 Prozent auf 60,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Konsens mit einem berichteten EBIT von 3,55 Milliarden, einem Gewinn je Anteil von 2,92 Euro und Einnahmen von rund 59,7 Milliarden Euro gerechnet.

"Die Ertragslage ist gut, die Airbus-Aktie sollte von den Zahlen profitieren", erwartet ein Händler. Vor allem die Ertragsseite überzeuge ihn. Der Belastungen aus den Problemen beim A400M stünde ein Sonderertrag aus dem Verkauf von Anteilen an dem französischen Flugzeughersteller Dassault gegenüber. Airbus gelte als einer der großen Profiteure des schwachen Euro, weil Flugzeuge in der Regel in US-Dollar fakturiert werden. Den Ausblick auf das laufende Jahr stuft der Händler daher als leicht konservativ ein.

Das Zivilflugzeuggeschäft steigerte die Einnahmen um 7 Prozent. Der Auftragsbestand lag bei 6.386 Flugzeugen, dies sei eine "solide Grundlage für künftiges Wachstum", teilte Airbus mit. Airbus Helicopters setzte auch dank aktueller Regierungsprogramme 4 Prozent mehr um als im Jahr zuvor, die Sparte Defence and Space verbuchte weitgehend stabile Umsätze.

Im vergangenen Jahr wurden netto mehr als doppelt so viele Flugzeuge bestellt wie ausgeliefert. Wegen der starken Nachfrage nach Verkehrsmaschinen mit einem Mittelgang soll die Fertigung des erfolgreichen Maschinentyps A320 erhöht werden. Die Produktionsrate soll ab 2017 auf 50 Flugzeuge pro Monat steigen. Der zweitgrößte Flugzeugbauer der Welt baut derzeit bereits 42 Maschinen aus der A320-Familie pro Monat und hatte bereits die Ausweitung der Fertigung auf 46 Stück ab dem kommenden Jahr angekündigt.

Die Produktion des Langstreckenmodells A330 soll ab dem Jahr 2016 auf sechs Exemplare weiter gesenkt werden. Bereits in diesem Jahr sollen nur noch neun statt zehn A330 im Monat montiert werden. Das Modell soll durch den weiterentwickelten A330neo ersetzen werden, der 2017 auf den Markt kommen und sparsamer sein soll als der Vorgänger.

Der US-Erzrivale Boeing, der aktuell monatlich 42 Maschinen mit einem Mittelgang baut, will die Fertigung seiner 737 ab 2018 auf 52 Maschinen pro Monat erhöhen.

Konzernchef Tom Enders hatte die weitere Kürzung beim A330 im Dezember angekündigt und die Aktie damit auf Talfahrt geschickt - denn der A330 ist immer noch ein wichtiger Gewinnbringer für Airbus.

Für die Pannen beim A400M hatte sich Enders Ende Januar entschuldigt und personelle Konsequenzen gezogen. Das Programm wird nun restrukturiert, der bisher für das Geschäft mit Militärflugzeugen zuständige Manager Domingo Urena-Raso trat zurück und wird zum 1. März durch Fernando Alonso Fernandez ersetzt, der derzeit für Testflüge zuständig ist. Bis dahin bekleidet Berhard Gerwert, Chef von Airbus Defence and Space, den Posten interimistisch.

Am Freitag bekräftigte Enders zudem, dass beim A380-Programm im laufenden Jahr die Gewinnschwelle erreicht werden soll.

Für 2015 erwartet Airbus einen leichten Anstieg des EBIT vor Einmaleffekten und einen ausgeglichenen freien Cashflow. Gewinn und Dividende je Aktie sollen weiter steigen. Die Auslieferungen von Airbus-Flugzeugen dürften geringfügig höher ausfallen als 2014, bei Zivilflugzeugen rechnet Airbus mit einem weiteren Anstieg des Auftragsbestandes, der zum Jahresende bei 857,5 Milliarden Euro lag.

/stw/stb

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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