02.10.2014 11:53:48
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Airbus-Chef ruft Frankreich und Deutschland zu Reformen auf
PARIS (dpa-AFX) - Airbus-Chef Tom Enders hat Frankreich und Deutschland aufgerufen, keine Angst vor Reformen zu haben. Sie sollten die vor allem auf dem wirtschaftlichen Feld erforderlichen Maßnahmen mutig angehen, schreibt Enders in einem Beitrag für die Pariser Zeitung "Le Figaro" (Donnerstag). Beide Länder betrieben derzeit einen Staats- und Planungskult und zeigten "immer ausgeprägtere chauvinistische Neigungen", kritisiert der Chef der Airbus Group. "In Deutschland hat sich die Tendenz zur Planwirtschaft seit 2008 sogar deutlich verstärkt." Ein Beispiel sei die "von heute auf morgen verordnete Energiewende".
Auch in Frankreich sei keine Revolution nötig, "um der Wirtschaft neue Dynamik zu verleihen, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern und die Arbeitslosigkeit zu senken", meint Enders. Eine deutliche Verringerung der Abgaben, eine Politik der Deregulierung, eine Rationalisierung des Staatsapparates und echte Arbeitsmarktreformen würden sicherlich Wunder wirken.
Wenn Deutschland von Frankreich die Umsetzung der Wirtschaftsreformen erwartet, kann Frankreich aus Sicht des Airbus-Chefs von dem Nachbarn
verlangen, "die Investitionen zur Sanierung maroder Infrastrukturen anzukurbeln, von denen französische Firmen profitieren könnten." Auch in der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik könne Frankreich von den Deutschen mit Recht mehr Unterstützung erwarten.
Deutschland habe auch seine Schwächen und brauche Reformen, schreibt Enders. Frankreich habe gute Chancen, wirtschaftlich zu Deutschland aufzuschließen, "vorausgesetzt, die Regierung gehe die notwendigen Reformen entschlossen an." Das erfordere allerdings auch Einschnitte.
/ka/DP/fbr

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