16.10.2014 19:37:30

Air France und Piloten einigen sich über Billig-Fluglinie

   Von Noémie Bisserbe

   PARIS--Air France hat sich nach monatelangem Streit mit ihren Piloten über die Zukunft der Billig-Fluglinie Transavia geeinigt. Auf Basis einer vorläufigen Vereinbarung wird die Transavia-Flotte, die derzeit aus 14 Maschinen besteht, ausgebaut. Zudem dürften Piloten von Air France für die Billig-Airline fliegen. Sie sollen dann aber einige ihrer Sonderleistungen behalten, die sie bei der teureren Air France bekommen, teilte die französische Airline mit.

   Mit der Einigung können sowohl das Management von Air France-KLM als auch die Kunden der Airline aufatmen. Im September hatten die Piloten von Air France zwei Wochen lang gestreikt, die meisten Flüge mussten gestrichen werden. Den finanziellen Schaden der hartnäckigen Auseinandersetzung bezifferte die Fluggesellschaft auf 500 Millionen Euro.

   Ursprünglich wollte der Lufthansa-Rivale einen Großteil seiner Flotte auf die eigenen Billig-Airlines Transavia und Hop! verlagern. Mit dem Ausbau der beiden Fluglinien wollte die Pariser Fluglinie Marktanteile zurückerobern, die sie an Billig-Airlines wie Ryanair oder Easyjet auf der Kurz- und Mittelstrecke verloren hat. Dagegen liefen die Piloten von Air France aber Sturm.

   Eine im Jahr 2007 unterzeichnete Vereinbarung gibt den Flugkapitänen bei der französischen Fluggesellschaft ein Mitspracherecht bei der Frage, wie viele Flugzeuge Transavia in der Heimat betreiben darf. Sie forderten für die Transavia-Crew die gleiche Bezahlung und Sozialleistungen wie für Piloten bei Air France. Ohne ein Einlenken von Air France wollten die Piloten nicht an der Grenze von 14 Fliegern rütteln.

   "Klar, es ist ein Kompromiss", sagte Guillaume Schmid, Sprecher der Gewerkschaft SNPL France Alpa. Die vorläufige Vereinbarung muss am Freitag noch von der Gewerkschaft abgesegnet werden.

   Eine Einigung wünscht man sich auch in Deutschland. Hier streiten die Lufthansa und ihre Piloten nach wie vor um die betriebliche Frührente der Flugzeugführer. Am Donnerstag bis 24 Uhr streiken noch die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings, vorausgegangen waren in den vergangenen Monaten bereits eine Vielzahl von Arbeitskämpfen. Eine Lösung des verfahrenen Konflikts ist nicht in Sicht.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/kla/brb

   (END) Dow Jones Newswires

   October 16, 2014 13:06 ET (17:06 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 06 PM EDT 10-16-14

Analysen zu Air France-KLMmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Lufthansa AG 6,30 0,22% Lufthansa AG