24.02.2015 13:52:48

Aer Lingus legt vor möglicher Übernahme durch British-Airways-Mutter zu

DUBLIN (dpa-AFX) - Die irische Fluglinie Aer Lingus hat vor der anvisierten Übernahme durch die British-Airways-Mutter IAG 2014 kräftig zugelegt. Unter der Führung von Vorstandschef Christoph Müller kletterte der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn um 18 Prozent auf 72 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Übernahme durch IAG hängt derweil weiter in der Luft: Die Aer-Lingus-Führung bekräftigte ihre Unterstützung für die Übernahmeofferte der Briten. Noch offen ist, ob die beiden Großaktionäre, die irische Regierung und Ryanair, mitspielen.

IAG, die Muttergesellschaft der Fluglinien British Airways, Iberia und Vueling, bietet seit Ende Januar 1,36 Milliarden Euro für Aer Lingus. Die frühere irische Staatsfluglinie ist noch immer zu einem Viertel im Besitz des Staates. Knapp 30 Prozent der Anteile hält der irische Billigflieger Ryanair, der mit einer Übernahme der heimischen Rivalin an den Wettbewerbshütern gescheitert war. Diese versuchen Ryanair zu zwingen, den Anteil auf 5 Prozent zu senken. Inzwischen hat die Ryanair-Führung angedeutet, dass sie die Beteiligung zum richtigen Preis durchaus abgeben würde.

Aer-Lingus-Führung befürwortet die Fusion, seit IAG die Offerte aufgestockt hat. "Wir können weiter überproportional wachsen, aber am besten tun wir das gemeinsam mit IAG", sagte Vorstandschef Müller. Aer Lingus ist für IAG vor allem wegen ihrer Start- und Landerechte am Londoner Flughafen Heathrow interessant. Die irische Politik fürchtet bei einer Übernahme um die Anbindung ihres Landes an das Londoner Drehkreuz. IAG-Chef Willie Walsh hat daher bereits Zusagen gemacht, um die Befürchtungen zu entkräften.

Im abgelaufenen Jahr beförderte Aer Lingus 11,08 Millionen Fluggäste - drei Prozent mehr als 2013 und mehr als je zuvor. Der Umsatz stieg um 9,2 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro. Die teure Sanierung der Betriebsrenten zog das Ergebnis unter dem Strich jedoch ins Minus. Dort stand ein Nettoverlust von knapp 96 Millionen Euro zu Buche.

Vorstandschef Müller, der nach sechs Jahren im Amt zur angeschlagenen Malaysia Airlines wechselt, begründete den Aufwärtstrend vor allem mit Erfolgen auf der Langstrecke. Dort habe es einen Passagierzuwachs von mehr als 20 Prozent gegeben. Müller wird Anfang März von dem bisherigen Strategie-Chef Stephen Kavanagh abgelöst./stw/dm/zb

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