Abschwächende Wirtschaft |
29.05.2014 09:31:31
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China verliert für europäische Unternehmen seinen Reiz
"Der Wirtschaftsabschwung hat die Spielregeln für europäische Unternehmen in China grundlegend verändert", sagte Jörg Wuttke, Präsident der EU-Handelskammer in China. Obwohl Peking weitreichende Wirtschaftsreformen versprochen hat, gehen nur 53 Prozent der befragten Unternehmen davon aus, dass die Veränderungen dann auch vernünftig umgesetzt werden. Es breite sich eine neue Ernüchterung aus, bei der die künftige Entwicklung pessimistischer gesehen wird, heißt es in dem Bericht.
Obwohl China ein extrem wichtiger Markt bleibe, fahren viele Unternehmen ihre Investitionspläne zurück. Nur jedes fünfte Unternehmen sieht China mittlerweile als wichtigste Land für Neuinvestitionen. Im vergangenen Jahr lag diese Quote noch bei einem Drittel. Noch schlechter sieht die Entwicklung bei den Konzernen aus, die ihre Aktivitäten kurzfristig ausbauen wollen. Nach dem im Vorjahr noch 86 Prozent der Befragten angaben, das Geschäft zu erweitern, sind es dieses Jahr nur noch 57 Prozent.
Als Hindernis nennen viele Unternehmen in China Marktzugangsbarrieren und Schwierigkeiten bei der Suche nach Personal. Zudem gebe es weiterhin Mängel bei der Einhaltung von Rechtsgrundsätzen. Zwar gebe es grundsätzlich nur wenige neue Probleme für europäische Unternehmen, erklärte die Handelskammer. Allerdings würden die Schwierigkeiten zunehmend ausgeprägter.
"Das Geschäft in China ist bereits schwierig, und es wird noch schwieriger", heißt es in dem Bericht. Europäische Unternehmen würden sich sogar fragen, ob die guten Zeiten in China womöglich schon vorbei sind. Eine bessere Rechtsstaatlichkeit wäre der beste Weg, um die künftige Wirtschaftsentwicklung in China zu verbessern, empfehlen die befragten Unternehmen. Dabei seien die meisten Gesetze grundsätzlich angemessen, das große Manko sei aber deren Umsetzung.
Das Ergebnis der Umfrage steht im Einklang mit den Aussagen amerikanischer Unternehmen, allerdings war das Resultat jüngst nicht ganz so alarmierend. Knapp drei Viertel der Unternehmen hatte angegeben, ihre Investitionen in China in den nächsten Jahren erhöhen zu wollen. Allerdings war das auch ein deutlicher Rückgang gegenüber dem vorherigen Ergebnis, so die Amerikanische Handelskammer.
Das chinesische Handelsministerium war für einen Kommentar kurzfristig nicht zu erreichen.
Dow Jones
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