17.02.2015 11:23:00

Abschreiber färbten Wienerberger-Bilanz weiter rot - Dividenden-Trost

Hohe Abschreibungen haben trotz höherer operativer Gewinne (317 Mio. Euro, plus 19 Prozent) die Wienerberger-Bilanz 2014 weiter rot gefärbt. Sonderwertberichtigungen im 4. Quartal von 208 Mio. Euro brachten im Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) 107 Mio. Euro Verlust. Dass die Dividende von 12 auf 15 Cent steigt, erbaute die Börsianer, auch der Ausblick auf Erholung. Die Aktie schwächelt aber.

Das Unternehmen spricht von belastenden Einmaleffekten im vierten Quartal. "Das Ziel einer Rückkehr in die Gewinnzone konnte dadurch 2014 noch nicht erreicht werden", schreibt der Ziegelkonzern. Wie hoch der Verlust unterm Strich ausgefallen ist, wird erst bekanntgegeben, bei der Bilanzpressekonferenz am 26. Februar. Montagabend hat der Baustoffkonzern überraschend vorläufige Zahlen genannt.

Weil sich das Baugeschäft in den USA erst später erholen dürfte und die 2014 erhoffte Preisstabilisierung in dem Markt ausblieb, war auf dem US-Markt eine Wertberichtigung von 100 Mio. Euro nötig. Und zwar werden 85 Mio. Euro auf Firmenwerte abgeschrieben, für 15 Millionen werden Sachanlagen abgewertet.

Schwächer als erwartet entwickelte sich 2014 auch der deutsche Markt, für 2015 geht Wienerberger ebenfalls von rückläufigen Baubeginnen im privaten Wohnbau aus. Im abgelaufenen Jahr hat die Profitabilität in Deutschland enttäuscht, hier starten nun Sparprogramme. In Deutschland fielen 2014 deshalb Sachanlagen-Abwertungen von 34 Mio. Euro an.

In Italien wurde eine "Überarbeitung des Businessplans" nötig, und eine Wertberichtigung von 44 Mio. Euro. Auch für diesen Markt wurde ein Kostensenkungsprogramm eingeleitet.

Analysten der Baader Bank zeigten sich zum Teil überrascht: Der US-Markt sei schon seit einigen Jahren schwach, dass aber Wertberichtigungen in Deutschland anfielen, hat die Analystin Christine Reitsamer schon überrascht.

Neben den Brocken in den USA, Deutschland und Italien belasteten auch Abschreibungen in Russland, der Ukraine sowie bei Pipelife Frankreich.

Höher als von den Baader-Experten und auch von der Citigroup erwartet fällt dafür die Dividende für 2014 aus. Für 2015 hat Wienerberger ein operatives Ebitda von 350 Mio. Euro als Ziel gesteckt. Die mehrjährige Restrukturierung des Konzerns gilt mit 2014 als abgeschlossen. Dabei wurden auch viele Werke stillgelegt.

Begrüßt wurde von den Analysten nun die besseren Aussichten für die USA, aber auch für Europa. Außerdem sollten 2015 weitere Kosteneinsparungen wirksam werden, meinen die Experten.

Wienerberger ist der größte Ziegelproduzent weltweit. Beim Umsatz hat der Konzern für 2014 einen neuen Rekord von 2,8 Mrd. Euro genannt - nach 2,66 Mrd. Euro im Jahr davor.

Kurz nach 11 Uhr war die Aktie leicht im Minus.

(Schluss) rf/kre

ISIN AT0000831706 WEB http://www.wienerberger.com

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