AUSBLICK/Linde zeigt wieder Erlöswachstum im dritten Quartal

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Der Gase- und Anlagenbaukonzern Linde dürfte nach einem Erlösrückgang im zweiten Quartal in den Monaten Juli bis September wieder gewachsen sein. Zwar haben sich die Konjunkturaussichten weiter eingetrübt, was für ein eher verhaltenes organisches Wachstum im Gasegeschäft spricht. Geholfen hat dem Branchenchampion aber wohl der nachlassende Gegenwind von der Währungsfront und bei den Preisen im Geschäft mit Medizingasen in den USA. Die Konzernerlöse sollten daher leicht zugelegt haben.

   Die im zweiten Halbjahr 2013 in den USA eingeleiteten staatlichen Ausschreibungen im Geschäft mit Medizingasen hatten für Preisdruck gesorgt und Linde seitdem belastet. Auf die rückläufigen Preise hat der Konzern mit Kostensenkungen reagiert.

   Beim operativen Ergebnis (EBITDA) rechnet die Mehrheit der von Dow Jones befragten Analysten nun mit einem leichten Rückgang. Grund ist ein positiver Einmaleffekt im Gasegeschäft im Vorjahreszeitraum, als Linde einen Sonderertrag eines Beteiligungsunternehmens in Nordamerika eingestrichen hatte.

   Die Beobachter gehen auch davon aus, dass Linde trotz der Konjunkturschwäche am Donnerstag die Jahresprognosen betätigen wird. Auf währungsbereinigter Basis hat der Münchner DAX-Konzern ein solides Umsatzwachstum und eine moderate Verbesserung des operativen Ergebnisses (EBITDA) in Aussicht gestellt.

   Der neue Vorstandschef Wolfgang Büchele wird zudem neben der Zahlenvorlage ab Donnerstagnachmittag auf einem Kapitalmarkttag auch seine strategischen Vorstellungen für den Konzern präsentieren. Analysten von Bankhaus Lampe gehen davon aus, dass der Reitzle-Nachfolger den Fokus in Zukunft unter anderem stärker auf die Verbesserung der Kapitalrendite legen wird, die nach wie vor schwächer ist als bei dem Erzrivalen Air Liquide.

   Sie halten es zudem für möglich, dass Büchele etwa Maßnahmen zur Verbesserung der Anlagenauslastung zum Beispiel durch die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen verkünden könnte und dass er die Investitionen mittelfristig wieder auf das historisch übliche Niveau von 13 Prozent des Gaseumsatzes zurückführen wird.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum dritten Quartal und Neunmonatszeitraum 2014:

MEDIAN 4.348 1.004 563 477 339 Maximum 4.470 1.144 582 490 361 Minimum 4.227 963 538 448 313 Anzahl 10 12 8 6 9

Erg/ 3. Quartal Aktie MITTELWERT 1,84 Vorjahr 1,82 +/- in % +1,2

MEDIAN 1,82 Maximum 2,26 Minimum 1,68 Anzahl 9

Erg Erg nSt 9 Monate Umsatz EBITDA EBIT vSt u. Dritten MITTELWERT(1) 12.555 2.915 1.636 1.368 958 Vorjahr 12.468 2.996 1.644 1.356 997 +/- in % +0,7 -2,7 -0,5 +0,9 -3,9

MEDIAN(1) 12.560 2.900 1.636 1.371 963

Erg/ 9 Monate Aktie MITTELWERT(1) 5,20 Vorjahr 5,38 +/- in % -3,3

MEDIAN(1) 5,18 === - Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das dritte Quartal und der bereits berichteten Halbjahreszahlen.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

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   October 28, 2014 10:00 ET (14:00 GMT)

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