Rekordsommer |
29.10.2015 17:52:00
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AUA schreibt schwarze Zahlen: Ziele angehoben
Gute Buchungszahlen und günstiges Kerosin hätten zu einem Rekordsommer verholfen, erklärte die Fluggesellschaft in einer Aussendung. Zudem entfalte das Sanierungsprogramm nun seine volle Wirkung. Die Kosten seien weiter gut im Griff, so die AUA.
Der neue Chef, Kay Kratky, spricht von einem "wirtschaftlichen Turnaround", man sei aber noch nicht am Ende des Wegs. "Wir sind mit dem Ergebnisverlauf zufrieden und blicken mit Zuversicht auf ein gutes Ergebnis 2015", so der Manager.
Die Aufwendungen sanken in den ersten drei Quartalen um 0,3 Prozent auf 1,644 Mrd. Euro, die Gesamterlöse wiederum kletterten um 3,6 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. In den Sommermonaten Juli, August, September stiegen die Erlöse gar um 6,6 Prozent auf 675 Mio. Euro.
Bei den Passagierzahlen liegt die AUA allerdings weiter hinter dem Vorjahr zurück. 8,4 Millionen Fluggäste nach neun Monaten bedeuten einen Rückgang um 3,5 Prozent. Zu schaffen macht der AUA nach wie vor der in der Vergangenheit wichtige russische Markt. Mehrere Strecken, unter anderem nach St. Petersburg mussten eingestellt werden. Die frei gewordenen Flieger würden auf neue Routen wie Bari, Odessa, Manchester, Marrakesch oder Menorca eingesetzt.
Wegen des Personalengpasses zu Sommerbeginn büßte die Airline bei der Pünktlichkeit einen Prozentpunkt ein. Trotzdem seien noch immer 88,8 Prozent aller AUA-Flüge pünktlich abgeflogen, betonte die Fluglinie. Mittlerweile sei mit der Aufstockung des Flugpersonals begonnen worden, 80 Piloten und 240 Flugbegleiter würden neu eingestellt.
Der Personalstand der Austrian Airlines Group inklusive ihrer vollkonsolidierten Töchter lag zum Stichtag 30. September 2015 bei 5.916 Mitarbeitern, nach 6.188 Mitarbeiter ein Jahr davor. Der Rückgang beruhe einerseits auf dem Verkauf der Tochter TraviAustria und andererseits auf dem Abbau von Mitarbeitern im Bereich des Managements und der Verwaltung aufgrund der Zusammenlegung von Tyrolean Airways und Austrian Airlines.
Nach einem operativen Gewinn von 61 Mio. Euro in den ersten drei Quartal 2015 und einem starkem Sommer legt sich die Austrian Airlines (AUA) die Latte noch höher. "Die Planungen für das nächste Jahr werden auf diesen Zahlen aufbauen und wir werden noch eine Schippe drauflegen", sagte der neue AUA-Chef Kay Kratky am Donnerstag in der Pressekonferenz zu den Quartalszahlen.
Zum vom AUA-Vertriebsvorstand Andreas Otto ausgegebenen Ziel, bis 2018 einen Jahresgewinn von 100 Mio. Euro zu erwirtschafteten sagte Kraty: "Ich bin immer froh, wenn Kollegen aus dem Vorstand so sportlich sind." Er stimme mit Otto überein, dass der Weg noch fortzuführen sei und die Gewinnspanne noch nicht genüge.
Auch Finanzchef Heinz Lachinger ist noch nicht zufrieden. "Ein 'Wir sind saniert' werden sie an dieser Stelle nicht hören", so Lachinger. Die hohen Verluste der Vergangenheit hätten sich nicht in Luft aufgelöst. Sie stünden noch in der Form von Verlustvorträgen in der Bilanz. Es seien mehrere solche Jahre notwendig, um dies auszugleichen. Kratky sagte, ein Ergebnis von 60 Mio. Euro werde nicht unbedingt ausreichen, um Investitionen in die Flotte zu stemmen. "Es liegt noch Arbeit vor uns."
Die AUA steuert heuer auf ein deutlich zweistelliges Jahresergebnis zu, nachdem es im Vorjahr wegen der Rückstellungen für den Streit mit den Piloten noch belastet war. Gute Buchungszahlen und günstiges Kerosin hätten zu einem Rekordsommer verholfen. Im Sommerquartal stieg das Betriebsergebnis (Ebit) von 37 auf 78 Mio. Euro.
Ein höherer Durchschnittserlös pro Passagier erkläre das Umsatzwachstum trotz weniger Passagiere, sagte Finanzvorstand Heinz Lachinger. Gleichzeitig belasteten höhere Wartungskosten. Für die Wartung der AUA-Flieger seien heuer um 36 Mio. Euro mehr ausgegeben worden als 2014. Trotzdem sanken die Aufwendungen in den ersten drei Quartalen um 0,3 Prozent auf 1,644 Mrd. Euro, vor allem wegen niedriger Personalkosten dank des neuen Kollektivertrages für die Piloten und Flugbegleiter. Der Personalstand sank im Jahresvergleich von 6.188 auf 5.916 Mitarbeiter.
Kratky rechtfertigte in der Pressekonferenz auch die Entscheidung, für Eurowings in Wien kein Flugpersonal zur Verfügung zu stellen. Diese "leichte Anpassung" sei die richtige Entscheidung, an erster Stelle beim Wachstum müsse die Kernmarke AUA stehen. Eine Abkehr von Fremdgeschäft (Wetlease) sei das aber nicht, da man noch immer eine sehr günstige Kostenstruktur habe, die man anderen Gesellschaften des Lufthansa-Konzern zur Verfügung stellen könne.
Derzeit expandiert die AUA massiv auf der Langstrecke. Als nächstes Ziel kommt im April 2016 Shanghai in China dazu. Noch habe man dafür zwar keine Verkehrsrechte, man arbeite aber daran, so Kratky. Laut AUA ist ein solches Prozedere bei Flugrechten normal. Kratky bestätigte, dass man sich auch Hongkong als Destination ansehe.
Bei der Ticketsteuer vernimmt die AUA laut Kratky positive Signale. Die Politik zeige Verständnis, was noch fehle, sei die konkrete Umsetzung.
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