19.05.2014 14:04:00

AUA-Bordbetriebsrat bremst und verlangt "vernünftige" Verhandlungen

Der Bordbetriebsrat der Austrian Airlines (AUA) bremst nach dem Vorstoß des Vorstands: "Wir brauchen vernünftige Verhandlungen, keinen Zeitdruck", sagte Betriebsratsvorsitzender Karl Minhard am Montag zur APA. Ablehnen will er die zuvor vom Management vorgelegten Eckpunkte für einen neuen Kollektivvertrag (KV) samt Vergleich vorerst nicht. Man müsse sich den Vorschlag erst im Detail anschauen.

Dass die Fluggesellschaft plötzlich nach zehnmonatigen Verhandlungen so aufs Tempo drückt, hängt laut Minhard mit dem kurz bevorstehenden Schlussantrag in Luxemburg zusammen. Der EuGH-Generalanwalt gibt am 3. Juni seine Empfehlung zur Causa AUA ab. "Speed kills", fiel Minhard dazu ein, darauf werde er aber nicht aufspringen.

Einen Vergleich, um den Rechtsstreit beizulegen, will Minhard nicht grundsätzlich ausschließen. Einen solchen könnten die Mitarbeiter allerdings nur selbst unterschreiben. Es sei aber auch möglich, dass man die Klagen bis zum Schluss durchziehe.

Zwei, drei Punkte seien ihm schon aufgefallen, die er sich genauer ansehen müsse. So sehe der KV 1.000 Flugstunden pro Jahr vor, obwohl von der EU nur 900 erlaubt seien, erklärte Minhard im APA-Gespräch. Die Abschlagszahlungen, die die AUA auf den Tisch legte (bis zu 305.000 für Kapitäne, rund 15.000 für Flugbegleiter) nennt der Betriebsratschef "beträchtlich". Er wolle sich von der "vor die Nase gehängten Karotte" aber nicht täuschen lassen. Minhard verglich die Summe, mit den kolportierten 6,5 Mio. Euro, die Lufthansa-Vorstand Stefan Lauer für seinen Abschied bekommen haben soll.

Dass die AUA für ihre rund 1 Mrd. Euro schwere Flotteninvestition Rechtssicherheit brauche, versteht Minhard nicht. Es sei der Vorstand gewesen, der das Unternehmen in die Rechtsunsicherheit manövriert habe. Außerdem müsse die AUA das Geld für Investitionen selbst verdienen, verwies er auf Aussagen der Mutter Lufthansa. Die AUA gibt laut Minhard übrigens 8 Mio. Euro für Rechtsanwälte und Berater aus, vorwiegend wegen des Betriebsübergangs.

(Schluss/folgt Zus.) pro/rf

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