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Preisrutsch bei Öl belastet 20.01.2016 10:30:00

ATX und DAX brechen auf neue Jahrestiefs ein

Kräftig nach unten ging es für den heimischen Leitindex ATX zum Handelsstart am Mittwoch. Mit einem Minus von mehr als 2,5 Prozent bei 2.059 Punkten eröffnete er den Handelstag an der Wiener Börse und fiel im weiteren Handelsverlauf unter die Marke von 2.050 Punkten - ein neues Jahrestief. Auch für den deutschen Leitindex DAX ging es am Mittwoch zunächst kräftig abwärts. Zum Handelsauftakt in Frankfurt rutschte der DAX um über zwei Prozent auf 9.430,13 Punkte ab. Im weiteren Handel ging es dann auf weniger als 9.320 Zähler nach unten - schwächer zeigte sich der deutsche Leitindex seit Ende 2014 nicht mehr.

Die Börsen sind - so scheint es - zu einem Spielball des Rohölpreises geworden. Der erneute Kursrutsch beim "schwarzen Gold" setzt die Leitindizes in Wien und Frankfurt mächtig unter Druck. Derzeit kosten die beiden wichtigsten Rohölsorten der Welt so wenig wie seit gut zwölf Jahren nicht mehr: Am Mittwochmorgen war der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent auf 28,07 US-Dollar eingebrochen. Das waren 69 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 97 Cent auf 27,49 US-Dollar.

Experten nennen als wichtigsten Grund das viel zu hohe Angebot sowohl seitens des Ölkartells Opec als auch anderer großer Förderländer. Am Dienstag hatte die Internationale Energieagentur IEA davor gewarnt, dass der Ölmarkt im Überangebot zu "ertrinken" drohe.

Belastend für Europa ist auch die Stärke des Euro. Am Morgen wird die Gemeinschaftswährung mit knapp 1,0960 Dollar gehandelt und damit fast einen Cent über dem Stand aus dem Schlussgeschäft der europäischen Aktienmärkte am Dienstag. Das dämpft die Stimmung für exportorientierte Aktien.

Nach der Mini-Stabilisierung vom Dienstag sind die europäischen Börsen nun endgültig in den freien Fall übergegangen. Eine Unterstützung für den deutschen DAX sehen Händler nun beim Jahrestief von 2015 bei etwa 9.325 Punkten. Der erste starke Widerstand wird beim kurzfristigen Abwärtstrend bei gut 9.700 Punkten ausgemacht.



Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at

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