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20.08.2013 13:50:00

APG: "Österreich importiert 24 Stunden am Tag Strom"

Der mit dem Geld deutscher Steuerzahler subventionierte Ausbau von Wind- und Photovoltaik-Kraftwerken in Deutschland macht den Betrieb thermischer Kraftwerke in Österreich unrentabel und bringt auch den Übertragungsnetzbetreiber APG (Austrian Power Grid) zunehmend in Bedrängnis. "Wir sind mit Mai beginnend permanent auf der Importseite", sagte APG-Technikvorstand Gerhard Christiner am Dienstag bei einem Pressegespräch in Wien. " Österreich importiert bereits über Wochen und Monate 24 Stunden am Tag Strom."

Durch die massive Förderung von Wind- und Sonnenenergie seien die flexiblen und vergleichsweise sauberen Gaskraftwerke nicht mehr wettbewerbsfähig und würden vom Netz genommen, erklärte Christiner. Im im März und April hätten die großen Stromerzeuger die APG unmissverständlich wissen lassen: "Wir werden im Sommer keine thermische Kapazität mehr vorhalten", berichtete der APG-Vorstand. Im heurigen Sommer sei allein Dürnrohr als einziges thermisches Kraftwerk am Netz gewesen, "weil wir es angefordert haben", erklärte Christiner.

Die Stromerzeuger hätten sich ganz auf Wasserkraft, Wind und Photovoltaik verlassen. Durch das Hochwasser sei aber die Erzeugung aus Wasserkraft massiv eingebrochen - "Hochwasser bedeutet null Erzeugung in der Wasserkraft, da geht gar nichts mehr" - man habe massiv Strom aus Deutschland importieren müssen. Dieser kurzfristigen Extremsituation sei dann ein heißer Sommer gefolgt. Derzeit importiere Österreich in den Nachtstunden 2.000 MW Strom. Anders als früher werde nun auch tagsüber Strom importiert, weil deutscher Solarstrom so billig sei. "Im Schnitt importieren wir derzeit 3,4 GW, also 3.400 MW."

Die APG überlegt derzeit, ähnlich wie Bayern Reservekapazitäten einzukaufen. "Auch wir in Österreich werden uns überlegen müssen, ob wir nicht in Zukunft ein oder zwei thermische Kraftwerke vorhalten müssten." D.h., die APG müsste den Betreibern thermischer Kraftwerke "Vorhaltekosten" dafür bezahlen, dass sie auf Abruf Strom produzieren.

Schuld an der Misere ist laut APG auch, dass der Ausbau der Übertragungsnetze mit jenem der Erneuerbaren Energien bei weitem nicht Schritt hält. "Das Energieversorgungssystem ist wie ein altes, stabiles Haus", versuchte Christiner das Problem zu veranschaulichen. "Jetzt gehen wir her und reißen tragende Wände heraus, aber wir reduzieren die Belastung kaum."

"Was wir immer wieder fordern: Wir brauchen eine Synchronisierung zwischen dem Tempo des Zuwachses an Erneuerbaren und dem Netzausbau in Österreich", sagte der kaufmännische APG-Vorstand Thomas Karall. Ein Ausbau bzw. Totalumbau der Stromnetz-Infrastruktur sei wegen der Energiewende dringend notwendig. Auf insgesamt 2,6 Mrd. Euro beziffert die APG die bis 2023 anstehenden Investitionen. Immerhin würden 80 Prozent der Wertschöpfung beim Netzausbau im Inland generiert, unterstrich Christiner.

"Oberste Priorität haben dabei die beiden Projekte Salzburgleitung und die Leitungsverbindung vom Umspannwerk St. Peter nach Deutschland", sagte Christiner. "Das Projekt Salzburgleitung kostet rund 640 Mio. Euro." Der Netzausbau in Richtung Deutschland sei kein teures Projekt, dabei gehe es um ein nur 1 km langes Leitungsstück, wobei 50 km auf Deutschland entfallen würden.

Die APG hat als Projektbetreiber der Salzburgleitung die insgesamt 13.000 Seiten umfassenden UVP-Unterlagen bei der zuständigen Behörde eingereicht - in erster Instanz ist das die Salzburger Landesregierung. Bis Ende August sollen die Sachverständigen der Behörde ihre Einzelgutachten fertig haben, danach muss die Behörde ein Gesamtgutachten erstellen, voraussichtlich im Februar 2014 soll es eine mündliche Verhandlung darüber geben. Dann soll die Behörde ihren finalen Bescheid erlassen. "Wir können davon ausgehen, dass das Verfahren in die zweite Instanz gehen wird", sagte Christiner - das wäre das Bundesverwaltungsgericht. Die APG geht davon aus, dass 2015/16 mit dem Bau der Salzburgleitung begonnen werden kann, die Bauzeit soll drei Jahre betragen.

Die neue Salzburger Landesregierung "ist natürlich eine Herausforderung für uns", sagte Christiner. Die neue Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler von den Grünen hat das Projekt bisher vehement abgelehnt. "Sie braucht ein wenig Zeit", gab sich Christiner heute zuversichtlich.

(Schluss) ivn/sp

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