03.03.2015 11:27:48

Grundvertrauen in Aktienmärkte Sentix zufolge ungebrochen, aber Gefahr wächst

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Grundvertrauen in die Aktienmärkte ist laut Sentix ungebrochen. "Vor allem die Profis sind weiter extrem von den mittelfristigen Chancen des Aktienmarktes überzeugt", schrieb Manfred Hübner, Analyst und Geschäftsführer des Analysehauses, in seiner aktuellen Studie. Allerdings liege hier auch eine Gefahr.

Die Erfahrung zeige, dass sobald in einem solchen Umfeld die Stimmung kippe und die Bereitschaft der institutionellen Anleger zu Gewinnmitnahmen wachse, dies eine "spürbare Konsolidierung" auslösen könnte. Wann immer in den letzten beiden Jahren die Profis mittelfristig deutlich bullisher eingestellt gewesen seien als die privaten, "waren wir einem Markttief näher als einem Markthoch", strich Hübner heraus.

Zudem verwies Hübner darauf, dass neben den Profis inzwischen besonders auch die Privatanleger ihre Aktienbestände weiter aufgestockt hätten und dies das Risiko einer Talfahrt an den Börsen ebenfalls vergrößere.

Seit nunmehr sieben Wochen steigt der deutsche Leitindex DAX unermüdlich und eilt dabei von Rekord zu Rekord. Mittlerweile rückt schon die 11 500-Punkte-Marke in greifbare Nähe. Immer neue Höchststände werden auch an der Wall Street gemeldet und der EuroSTOXX 50 hat inzwischen immerhin seine seit der Finanzmarktkrise erlittenen Verluste wieder weitgehend ausgebügelt.

Ganz anders dagegen ist laut dem Sentix-Experten Hübner die Lage am Rentenmarkt zu sehen. Dort kaufende Anleger sieht er "nur noch als Verzweiflungstäter". Die Wertwahrnehmung am Markt für Anleihen sei schon lange negativ, und würden die Vorlieben für die Laufzeiten betrachtet, werde klar, dass der Markt nur noch aus schierer Verzweiflung gestützt werde. "Kurze und mittlere Laufzeiten werden wegen des Negativzinses massiv gemieden, und man flüchtet regelrecht in die langen Bonds, nur weil es dort noch Rendite gibt", urteilt Hübner und hält dies für ein gefährliches Anlegerverhalten am Rentenmarkt.

Zum Wechselkursverhältnis Euro zu Dollar (Dollarkurs) schreibt Hübner, dass sich die mittelfristige Markterwartung inzwischen deutlich verbessert habe, auch wenn kurzfristig die Stimmung labil und eher pessimistisch sei. Eine Bodenbildung um 1,10 oder 1,12 US-Dollar je Euro sei daher wahrscheinlicher als ein weiteres Abrutschen in Richtung Parität. Der Ölpreis dürfte sich zugleich in den nächsten Wochen, in Verbindung mit einer "ausgesprochen positiven Saisonalität", behaupten.

Das Analysehaus Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus./ck/das

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