11.08.2014 15:24:00
|
AMA begrüßt Fischlers Drittland-Idee gegen Russlands Importstopp
Fischler, in den 1990er Jahren Landwirtschaftsminister in Österreich und bis 2004 EU-Agrarkommissar, hatte am Wochenende gemeint, es stehe jeder Firma mit Sitz in der Schweiz oder am Balkan frei, aus Österreich Produkte zu kaufen und diese dann nach Russland zu exportieren. Auf diese Weise könne dass Problem des russischen Importstopps "deutlich reduziert werden", so Fischler. Voriges Jahr hat Österreich Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte im Wert von rund 240 Mio. Euro nach Russland exportiert, ein Teil davon fällt nun unter die Außenhandelsrestriktionen.
Auch AMA-Geschäftsführer Michael Blass sieht solche Drittlandgeschäfte als durchaus legal an. "Wenn Russland das Embargo so interpretiert, dass Drittlandslieferungen nicht unter die Sanktionen fallen, dann steht dieser Weg offen", meinte er am Montag im Ö1-"Mittagsjournal" des ORF-Radio: "Es kommt bei einer Lieferung über Drittländer darauf an, dass alle Beteiligten sich einig sind, dass dieser Weg gewünscht wird, um eine Bedienung des russischen Marktes möglich zu machen." Es müsste also nicht nur Moskau, sondern auch Brüssel zustimmen, so der Radiobericht.
Anders sieht das der Geschäftsführer der Vereinigung der österreichischen Milchverarbeiter (VÖM), Johann Költringer. Er meint, es wäre nicht einfach, EU-Produkte über Drittländer nach Russland zu schleusen: "Wir können nicht einfach die Ware über ein anderes Land umetikettieren und dann nach Russland liefern", erklärte er am Montag im Radio. Russland habe " ja strenge Hygienebestimmungen, wo auch die Herkunft ein wichtiges Thema ist, erlassen." Denen zufolge müssten "auch Vorlieferanten genau spezifizieren, wenn sie nicht eigene Ware liefern".
(Schluss) sp/cri
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!