25.01.2016 12:48:40

Deutsche Autobauer leiden unter Euro-Stabilisierung und Nachrichtenlage

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der deutschen Autokonzerne sind am Montag im hinteren DAX-Feld unter Druck geraten. Händler verwiesen auf den wieder etwas stärkeren Euro als Belastungsfaktor. Aber auch einzelne unternehmensspezifische Faktoren hätten für Kursverluste gesorgt.

In einem nur wenig veränderten Leitindex waren die Papiere von Daimler mit minus 1,45 Prozent der bislang schwächste Autowert. Eine Einladung französischer Behörden wegen möglicher Überschreitung von Emissionswerten verunsichere, hieß es am Markt. Außerdem störten sich Händler an einem Artikel im "Manager Magazin", demzufolge sich die Finanzjongleure des Autobauers übervorsichtig gegen Währungsrisiken abgesichert haben. Wegen ihres "Over-Hedging" sei ein Währungsverlust von 200 Millionen Euro entstanden.

LAMPE SENKT DAIMLER-KURSZIEL DEUTLICH

Hinzu kam eine deutliche Kurszielsenkung vom Bankhaus Lampe von 105 auf 78 Euro. Insgesamt werde für den Stuttgarter Konzern die Luft nach dem operativ starken Jahr 2015 dünner, schrieb Analyst Christian Ludwig in einer Studie vom Montag. Mit Blick auf 2016 und 2017 ist Ludwig weniger optimistisch. Die globale Konjunktur dürfte sich abkühlen - mit Folgen auch für den US-amerikanischen und für Daimler wichtigen Lkw-Markt. Zudem dürften die Forschungsausgaben in der Autobranche wegen des Abgas-Skandals bei Volkswagen (VW) (Volkswagen vz) steigen.

Die Aktionäre des Wolfsburger Autobauers beschäftigt zum Wochenauftakt indes mehr ein sich anbahnender Streit zwischen dem Management und dem mächtigen Betriebsrat über den Sparkurs. Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte in einem Interview mit einem internen Mitarbeiterportal das Vorgehen des Chefs der Konzern-Kernmarke VW, Herbert Diess, zum Teil scharf kritisiert.

Ein von Diess vorgeschlagenes 12-Punkte-Programm zur Zukunft der Marke schaffe "Unruhe", so Osterloh in dem Interview, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Die VW-Kollegen seien wegen des Abgas-Skandals ohnehin "verunsichert". Börsianer sagten, Volkswagen brauche in dieser Phase Ruhe und Stabilität und keine Unruhe. Für die Volkswagen-Vorzüge ging es zuletzt um 1,28 Prozent nach unten.

AUTOSEKTOR EBENFALLS IM MINUS

Dem schwachen Trend im gesamten Auto-Sektor, der zuletzt um 0,73 Prozent nachgab, konnten sich auch die Aktien von BMW nicht entziehen. Sie verloren 0,88 Prozent./ajx/ag/jha/

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