Analyst zieht mit kritischer Studie Versicherer-Titel herunter

FRANKFURT (dpa-AFX) - Kritische Töne eines Barclays-Analysten zum Versicherungsgeschäft haben am Dienstag europaweit Aktien großer Branchenspieler belastet. Am stärksten traf es die Papiere der Munich Re, die nach einer Abstufung als einer der schwächsten Werte im DAX um 1,27 Prozent fielen. Die Aktien der Allianz hingegen gaben trotz einer negativen Einschätzung nur um unterdurchschnittliche 0,69 Prozent nach. Der deutsche Leitindex büßte zeitgleich am Vormittag 0,91 Prozent ein.

Das Geschäftsumfeld sei angesichts niedriger Zinsen, eines geringen Wachstums und des rasanten technologischen Wandels schwierig, schrieb Analyst Andy Broadfield von der britischen Investmentbank. Zwar dürfte die 2015 erwartete durchschnittliche Dividendenrendite von 4,9 Prozent die europäischen Versicherungstitel stützen, für überdurchschnittliche Kursentwicklungen reichten aber die Fundamentaldaten der Branche nicht aus.

Kursrisiken sieht der Analyst bei den Papieren der Hannover Rück (Hannover Rueck), deren Ziel er mit 67,70 Euro angibt. Broadfield stufte die Titel von 'Equal Weight' (Neutral) auf 'Underweight' (Verkaufen) ab. Die Aktien des MDax-Unternehmens (MDAX) traten bei 72,68 Euro nahezu auf der Stelle.

Die Titel von Munich Re senkte Broadfield ebenfalls von 'Equal Weight' auf 'Underweight'. Der Rückversicherer sollte stabile und zuverlässige Renditen erwirtschaften, die jedoch unter dem europäischen Branchendurchschnitt liegen dürften, erklärte er. Als Kursziel gab Broadfield 164,00 Euro aus - zuletzt standen die Papiere mit 162,90 Euro knapp darunter.

Die Papiere von Talanx als weiteres MDax-Unternehmen gaben um 0,47 Prozent nach. Mit Blick auf die europäischen Branchenwerte büßten die französische Axa (Synaxon) 1,20 Prozent und die italienische Assicurazioni Generali 0,69 Prozent an Wert ein, wohingegen sich in Zürich die Swiss Re (Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft) und Zurich Insurance kaum von der Stelle bewegten./la/das/stk