10.11.2015 11:51:40
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Anleger von Dialog Semiconductor feiern Opposition gegen Zukauf
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der wachsende Widerstand gegen einen teuren Zukauf hat die Aktien von Dialog Semiconductor am Dienstag weiter angetrieben. Die Papiere des Halbleiterherstellers knüpften am Vormittag an ihre jüngste Erholung an und stiegen zuletzt um 5,21 Prozent auf 39,98 Euro. Damit waren sie der beste Wert im leicht nachgebenden TecDAX der Technologiewerte.
Dialog Semiconductor will den US-Konkurrenten Atmel in einem 4,6 Milliarden US-Dollar schweren Geschäft schlucken. Nun reihte sich der einflussreiche Hedgefonds-Manager Paul Singer in die Riege der Kritiker ein. Die von ihm kontrollierten Fonds Elliott Associates und Elliott International, die nach eigenen Angaben aktuell 2,9 Prozent der Stimmrechte halten, wollen bei der Hauptversammlung am 19. November gegen den Übernahmeplan stimmen.
'WAHRSCHEINLICHKEIT FÜR DEAL SINKT'
Das übergeordnete Bild werde jetzt schwieriger zu durchschauen, meinte ein Händler. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Deal durchgehe, sei nun deutlich gesunken. Aktuell sieht der Börsianer nur noch eine 50/50-Chance für eine Übernahme. Denn Elliott sei bekannt für seine "Hardliner-Strategie" bei dem Widerstand gegen derartige Transaktionen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg von Ende Oktober stemmt sich auch die einflussreiche Aktionärsberatung ISS gegen den Kauf. Anleger und Experten sorgen sich einerseits um die Probleme des US-Konzerns und andererseits um die Höhe des Kaufpreises.
HEDGEFONDS-MANAGER SINGER WARNT
Singer sieht die Gefahr, dass weiteres Vermögen der Dialog-Anteilseigner vernichtet werden könnte. Denn nach der Ankündigung der Atmel-Übernahme am 20. September war der Kurs am darauffolgenden Tag bis zum Handelsschluss um rund 19 Prozent abgesackt.
Ende Oktober hatten überdies ein enttäuschender Ausblick und der Ärger der Investoren über die Kommunikation zum Geschäftsverlaufs für einen weiteren Kursrutsch von rund 20 Prozent gesorgt. Das Unternehmen hatte bestimmte Analysten vorab informiert - versehentlich, wie Dialog erklärte.
ANALYST BERUHIGT
Seitdem hat sich der Kurs wegen des sich formierenden Widerstands gegen die Atmel-Übernahmen etwas erholt. Aktuell notieren die Papiere aber immer noch mehr als 10 Prozent unter dem Niveau, das sie vor der Ankündigung hatten.
Doch Analyst Bernd Laux von Kepler Research bleibt gelassen: Unabhängig von Ausgang der Abstimmung auf der Hauptversammlung bleibe es dabei, dass die Papiere des Halbleiterherstellers immer noch im Vergleich zu den Wettbewerbern deutlich zu niedrig bewertet seien. Laux empfahl die Anteilsscheine weiter zum Kauf. Seiner Meinung nach dürften die Aktionäre, wenn auch knapp, für den Deal stimmen. Denn die Kombination der Portfolios beider Unternehmen sei aus Anlegersicht attraktiv./la/das
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