16.06.2015 11:44:41
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Verwirrung um Gewinnziel belastet Lufthansa-Aktie
FRANKFURT (dpa-AFX) - Verwirrung um das Gewinnziel der Lufthansa hat die Aktien der Fluggesellschaft am Dienstag zwischenzeitlich kräftig durchgeschüttelt. Die Anteilsscheine hatten in der Spitze mehr als zwei Prozent eingebüßt und verloren zuletzt noch annähernd 1,6 Prozent. Damit lagen sie deutlicher im Minus als der erneut schwache Gesamtmarkt. Angesichts der hohen Konkurrenz durch Billigflieger und der Streiks sind die Papiere im bisherigen Jahresverlauf mit einem Minus von rund 15 Prozent mittlerweile zweitschwächster Dax-Wert (DAX).
Am Morgen hatten am Markt Spekulationen über ein mögliches Verfehlen des Gewinnziels die Runde gemacht und entsprechend für Unruhe gesorgt. Die Lufthansa musste daraufhin ihre Jahresprognose für den operativen Gewinn erneut bekräftigen. "Wir peilen nach wie vor für das Gesamtjahr 2015 einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor Streikkosten von mindestens 1,5 Milliarden Euro an", sagte ein Sprecher.
Auslöser der Verwirrung waren Aussagen zur Effektivität des vor drei Jahren angeschobenen Sparprogramms "Score" im Mitarbeitermagazin "Lufthanseat". Die Lufthansa hat in der aktuellen Ausgabe des Mitarbeitermagazins geschrieben, dass das Sparprogramm "Score" die hochgesteckten Ziele nicht erreicht. Dies ist grundsätzlich nicht neu, die Airline hatte dies zuletzt zum Beispiel bereits im Geschäftsbericht für das 2014 berichtet. Im vergangenen Jahr war das Verfehlen bei den Score-Zielen unter anderem Anlass für zwei Gewinnwarnungen bei Lufthansa.
Wegen starker "Gegenläufer" etwa bei Treibstoffpreisen und Ticketerlösen werde der 'Score'-Beitrag zum Ebit für 2015 bei voraussichtlich rund 800 Millionen Euro liegen, hieß es in der Mitarbeiterzeitschrift. Im vergangenen Jahr war vor den Gewinnwarnungen noch von 1,5 Milliarden Euro die Rede. Das Verfehlen dieses "Score"-Ziels wurde im "Lufthanseat" auch noch einmal genannt. Diese Aussagen wurden am Aktienmarkt von einigen Händlern in ersten Einschätzungen mit der Jahresprognose für den operativen Gewinn in gleicher Höhe verwechselt. Auch einige Medien stellten diesen Zusammenhang in ihrer Berichterstattung zunächst her.
Die Lufthansa habe in früheren Berichten bereits darauf hingewiesen, dass die beim Start von "Score" angepeilte Ergebnissteigerung um 1,5 Milliarden Euro wegen überdurchschnittlich gesunkener Durchschnittserlöse nicht erreicht werden könne, schrieb Analyst Zafer Rüzgar von Indpendent Research. Die Nachricht stellt deshalb aus seiner Sicht keine große Überraschung dar. Auch ein Händler wies darauf hin, dass die Lufthansa ihre Erwartungen an "Score" in der Vergangenheit bereits sukzessive zurück geschraubt habe./la/ag/stk

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